Ein geringer Anstieg des Sauerstoffgehalts begünstigte die Evolution komplexen Lebens

Haie, hier ein Grauer Riffhai, zählen zu den komplexen Lebensformen, die sich infolge eines Anstiegs des Sauerstoffgehalts in den Weltmeeren entwickelten. (Wikipedia, gemeinfrei)
Haie, hier ein Grauer Riffhai, zählen zu den komplexen Lebensformen, die sich infolge eines Anstiegs des Sauerstoffgehalts in den Weltmeeren entwickelten. (Wikipedia, gemeinfrei)

Wenn Sauerstoff ein Anstoß für die frühe Evolution von Tieren war, dann wurde sie bereits durch einen kleinen Anstieg der Sauerstofflevel erleichtert. Das ist das Ergebnis eines institutsübergreifenden Forschungsteams mit Beteiligung eines Geowissenschaftlers der Virginia Polytechnic Institute and State University.

Die Entdeckung wurde diese Woche im Journal Nature veröffentlicht und stellt die lange bestehende Theorie in Frage, laut der eine dramatische Veränderung der Sauerstofflevel für das Erscheinen komplexer Lebensformen wie Walen, Haien und Tintenfischen verantwortlich gewesen sein könnte, die aus weniger komplexen Lebensformen wie Mikroorganismen, Algen und Schwämmen hervorgingen.

Die Forscher stellten fest, dass die Sauerstofflevel im Ozean und in der Atmosphäre anstiegen, aber auf geringere Werte, als man für das Auslösen von Veränderungen des Lebens erforderlich hielt.

“Wir vermuten, dass die Erde vor 635-542 Millionen Jahren eine niedrige aber entscheidende Grenze der Oxygenierung von Tieren passierte”, sagte Benjamin Gill, ein Assistenzprofessor für Geowissenschaften am College of Science. “Diese Grenze lag im Bereich eines Anstiegs um 10-40 Prozent, und es war das zweite Mal in der Geschichte der Erde, dass die Sauerstofflevel deutlich anstiegen.”

Die Wissenschaftler schätzten die Sauerstofflevel anhand der Analyse von Eisen in Schiefergestein, das einst Schlamm auf urzeitlichen Meeresböden war. Die Lokalisierung und die Mengen des Eisens in den Gesteinen gaben wichtige Hinweise auf die Zusammensetzung der urzeitlichen Ozeane im Verlauf der Zeit.

Die Gesteinsdaten aus der ganzen Welt wurden von dem Forschungsteam gesammelt, analysiert, zusammengestellt und statistisch modelliert. Viele Organismen auf der Erde, darunter Tiere, brauchen Sauerstoff, um Energie zu produzieren und andere Lebensfunktionen auszuüben.

“Wir werden künftig viel genauere Grenzen bezüglich der Größenordnung der Oxygenierung und der physiologischen Anforderungen von frühen Tieren brauchen, um die Auswirkungen der Oxygenierung auf das tierische Leben im Kambrium zu prüfen”, sagte Erik Sperling, ein Assistenzprofessor für Geo- und Umweltforschung an der Stanford University und Erstautor der Studie.

Quelle: http://www.vtnews.vt.edu/articles/2015/07/072415-fralin-rocks.html

(THK)

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