Venus vom 15.1.2017

Venus vom 15.01.2017. (astropage.eu)
Venus vom 15.01.2017. (astropage.eu)

Eine kleine Wolkenlücke ermöglichte heute einen kurzen Blick auf die Venus. Zum Einsatz kam wie so oft das kleine Maksutov-Teleskop mit 90 Millimetern Öffnung und 1.250 Millimetern Brennweite. Aufgrund der sehr spontan entdeckten Wolkenlücke und der entsprechend geringen Vorlaufzeit hatte das Teleskop allerdings keine Zeit, um sich an die Außentemperaturen um die Null-Grad-Marke herum anzupassen. Dieser Umstand reduziert die Bildqualität ein wenig.

Die Phasengestalt der Venus ist aber eindeutig erkennbar. Die Phasen entstehen im Prinzip so wie die Phasen des Mondes: Der Himmelskörper wird von der Sonne angestrahlt und reflektiert das Licht in Richtung Erde. Je nach vorliegender geometrischer Anordnung zwischen der Sonne, dem Himmelskörper und der Erde zeigt er eine andere Phasengestalt. Von der Erde aus betrachtet, steht die Venus auf ihrer Bahn um die Sonne mal östlich und mal westlich neben unserem Zentralgestirn. Ist sie östlich der Sonne zu sehen und geht nach ihr unter, so wie derzeit, dann wird sie im Volksmund auch als Abendstern bezeichnet (wobei der Begriff streng genommen natürlich falsch ist). Steht sie westlich der Sonne und geht vor ihr auf, nennt man die Venus auch Morgenstern.

Visuelle Amateurbeobachtungen der Venus im optischen Bereich konzentrieren sich oft auf ihre Phasengestalt. Wie auf dem Bild zu sehen ist, lassen sich auf der Venus selbst kaum Details ausmachen. Im Gegensatz zum Mars, dessen Oberfläche man durchs Teleskop mehr oder weniger gut sehen kann, ist die Venus von dichten Wolken umgeben, die den Blick auf ihre Oberfläche blockieren. Und anders als bei Jupiter mit seinen vielen Wolkenbändern und Stürmen, die im Teleskop ein beeindruckender Anblick sind, sind die Wolken der Venus recht strukturlos. Nur mit speziellen Filtern kann man noch ein paar Details mehr herauskitzeln. Zum Bild auf Flickr.

Das Bild ist das Ergebnis eines Stackingprozesses. Dabei wird zunächst ein kurzes Video aufgenommen und per Software analysiert. Die Software sucht dann die besten Einzelframes aus dem Video heraus und legt die Bilder übereinander, um die immer präsente Luftunruhe möglichst gut zu eliminieren. Dafür, dass das Teleskop nicht ausgekühlt war und für die unruhige Luft ist das Bild überraschend gut geworden. Weitere Versuche werden folgen…

(THK)

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