Bildveröffentlichung / Hubble: Abell 2163 – Kosmische Glühwürmchen

Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens Abell 2163. (Credits: ESA / Hubble & NASA)
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens Abell 2163. (Credits: ESA / Hubble & NASA)

Auf dieser spektakulären Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble leuchten die Galaxien wie Glühwürmchen. Dieser flimmernde Schwarm kosmischer Glühwürmchen ist ein Galaxienhaufen mit der Bezeichnung Abell 2163. Er ist Teil des sogenannten Abell-Katalogs, einem Katalog mit mehr als 4.000 Galaxienhaufen. Das Weltraumteleskop Hubble wird gemeinsam von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben.

Abell 2163 wurde besonders intensiv untersucht, weil die Materie im Kern des Galaxienhaufens (das Intracluster-Medium) außergewöhnliche Eigenschaften zeigt. Dazu gehören beispielsweise ein großer und heller Radiohalo und außerordentlich hohe Temperaturen und Helligkeiten im Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Er ist der heißeste Galaxienhaufen, der im Abell-Katalog aufgeführt ist. (Anm. d. Red.: Abell 2163 liegt ungefähr drei Milliarden Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Ophiuchus (Schlangenträger). Der Katalog geht auf den US-amerikanischen George Ogden Abell zurück, der in den 1950er Jahren die erste Version des Katalogs auf Basis von Daten des Palomar Observatory erstellte. In der damaligen Version enthielt er 2.712 Galaxienhaufen.)

Die Beobachtung von massereichen Galaxienhaufen wie Abell 2163 kann zur Erforschung der Dunklen Materie beitragen und durch Phänomene wie den Gravitationslinseneffekt eine neue Perspektive auf das ferne Universum bieten.

Diese Aufnahme basiert auf Beobachtungsdaten der Advanced Camera for Surveys (ACS) und der Wide-Field Camera 3 (WFC3), die teilweise für das umfangreiche Himmelsdurchmusterungsprogramm RELICS gesammelt wurden. Im Rahmen dieses Programms werden 41 massereiche Galaxienhaufen beobachtet, um die hellsten fernen Galaxien zu finden, die dann mit aktuellen Teleskopen und dem geplanten James Webb Space Telescope (JWST) der NASA/ESA/CSA eingehender untersucht werden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1750a.jpg

Quelle

(THK)

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