Astro-Bild der Woche: Die Dreiecksgalaxie M33 im Sternbild Dreieck

Diese Aufnahme des VLT Survey Telescope zeigt die Dreiecksgalaxie Messier 33 (M33). (ESO)
Diese Aufnahme des VLT Survey Telescope zeigt die Dreiecksgalaxie Messier 33 (M33). (ESO)

Die sogenannte Dreiecksgalaxie ist ein sehr beliebtes Beobachtungsobjekt – für Hobby-Sterngucker ebenso wie für professionelle Astronomen. Sie liegt im Sternbild Triangulum (Dreieck) und ist knapp drei Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Bei geeigneten Beobachtungsbedingungen ist sie mit lichtstarken Ferngläsern oder kleinen Teleskopen relativ leicht zu finden: Sie liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen den beiden Sternen Mirach (β Andromedae) im Sternbild Andromeda und Hamal (α Arietis) im Sternbild Widder. Mirach dient oft auch als Ausgangspunkt, um die Andromeda-Galaxie M31 per “Starhopping” zu finden.

Die Dreiecksgalaxie wurde im Jahr 1764 von dem französischen Astronomen Charles Messier entdeckt, der sie als das 33. Objekt in seinen Katalog nebelartiger Objekte aufnahm – daher rührt ihre Bezeichnung Messier 33, kurz M33. Möglicherweise wurde sie aber bereits über 110 Jahre früher von dem italienischen Astronomen Giovanni Battista Hodierna beobachtet und als “wolkenähnlicher Nebel” beschrieben.

Messier 33 ist als Spiralgalaxie des Typs SA(s)cd klassifiziert. Diese Bezeichnung mag auf den ersten Blick recht kryptisch aussehen, ist aber im Prinzip leicht zu entschlüsseln. Das “S” bedeutet, dass es sich um eine Spiralgalaxie handelt. Das folgende “A” besagt, dass die Galaxie keinen Zentralbalken aufweist, denn Balkenspiralgalaxien werden als Typ SB eingeordnet. Das “(s)” soll darauf hinweisen, dass die Spiralarme direkt vom Kern der Galaxie ausgehen und nicht von einem inneren Ring wie bei Galaxien mit dem Zusatz “(r)”. Das “cd” am Schluss beschreibt schließlich noch das Erscheinungsbild der Spiralarme: In diesem Fall sind sie ausgeprägt und locker gewunden.

Das Astro-Bild der Woche basiert auf Beobachtungsdaten, die mit dem VLT Survey Telescope (VST) der Europäischen Südsternwarte (ESO) gesammelt wurden. Für das Bild wurden mehrere Filter verwendet, die Licht in bestimmten sichtbaren Wellenlängen passieren lassen. Auch ein Filter für H-alpha-Beobachtungen kam zum Einsatz. Diese Filterkombination hebt die zahlreichen, ausgedehnten Gas- und Staubwolken hervor, die sich hauptsächlich in den Spiralarmen der Galaxie befinden. Dort laufen Sternentstehungsprozesse ab, was auf eine Art kosmischen Kreislauf zurückzuführen ist.

Der Kreislauf beginnt mit dem Tod eines massereichen, relativ jungen Sterns, der bei einer Supernova zerrissen wird. Die Supernova schleudert zum einen große Mengen chemischer Elemente des ursprünglichen Sterns in den interstellaren Weltraum, die wiederum von den nächsten Sterngenerationen aufgenommen und wiederverwertet werden können. Zum anderen erzeugen Supernovae auch immens starke Schockwellen, die das interstellare Medium durcheilen und gegebenenfalls nahe, lokale Gasansammlungen zum Kollabieren bringen können. Auf diese Weise entsteht ein neuer Stern und der Kreislauf kann von vorn beginnen, falls der Stern genug Masse ansammeln kann, um sein Leben als Supernova zu beenden. Messier 33 bietet dank ihrer Nähe zu unserer Milchstraßen-Galaxie die Möglichkeit, diese Prozesse vergleichsweise detailliert zu untersuchen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.eso.org/public/archives/images/publicationjpg/eso1424a.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Eine Dunkelwolke in der H-II-Region Gum 15
Bild 2: Der Kugelsternhaufen M54
Bild 3: wird nächste oder übernächste Woche zum Astro-Bild der Woche

(THK)

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