Bildveröffentlichung / Hubble: Der komplexe Galaxienhaufen MACS J0717.5+3745

Der Galaxienhaufen MACS J0717 ist das Ergebnis einer Verschmelzung von vier verschiedenen Galaxienhaufen. (NASA, ESA, CXC, NRAO / AUI / NSF, STScI, and R. van Weeren (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics); Acknowledgment: NASA, ESA, and J. Lotz (STScI), and the HFF team)
Der Galaxienhaufen MACS J0717 ist das Ergebnis einer Verschmelzung von vier verschiedenen Galaxienhaufen. (NASA, ESA, CXC, NRAO / AUI / NSF, STScI, and R. van Weeren (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics); Acknowledgment: NASA, ESA, and J. Lotz (STScI), and the HFF team)

Im Oktober 2013 begann das Weltraumteleskop Hubble mit dem Frontier-Fields-Programm, einer dreijährigen Beobachtungsreihe, die darauf abzielt, die bislang tiefsten Blicke ins Universum zu werfen. Die Ziele des Projekts umfassen sechs massereiche Galaxienhaufen – das sind enorme Ansammlungen von hunderten oder sogar tausenden Galaxien. Diese Strukturen sind die größten bekannten Objekte im Universum, die durch ihre Gravitation gebunden sind.

Eines der Ziele des Frontier-Fields-Programms ist auf diesem neuen Bild zu sehen: Es trägt die Katalogbezeichnung MACS J0717.5+3745 oder kurz MACS J0717. MACS J0717 liegt ungefähr 5,4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt in Richtung des Sternbildes Auriga (Fuhrmann). Es handelt sich um einen der komplexesten Galaxienhaufen, der der Wissenschaft bekannt ist. Er ist kein einzelner Galaxienhaufen, sondern tatsächlich das Ergebnis von vier miteinander kollidierenden Galaxienhaufen.

Dieses Bild ist eine Kombination aus Beobachtungen mit dem von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskop Hubble (Galaxien und Sterne), dem Chandra X-ray Observatory der NASA (diffuse Emissionen in blauen Farbtönen) und dem Karl G. Jansky Very Large Array des National Radio Astronomy Observatory NRAO (diffuse Emissionen in pinken Nuancen). Die Hubble-Daten wurden als Teil des oben erwähnten Frontier-Fields-Programms gesammelt.

Zusammen ergeben die drei Datensätze einen einmaligen neuen Blick auf MACS J0717. Die Hubble-Daten enthüllen Galaxien sowohl innerhalb des Galaxienhaufens als auch weit entfernt hinter ihm. Die Beobachtungen Chandras zeigen helle Taschen aus glühendem Gas, das auf Millionen Grad Celsius aufgeheizt wurde. Die vom Karl G. Jansky Very Large Array gewonnenen Daten verfolgen die Radioemissionen innerhalb des Galaxienhaufens – enorme Schockwellen ähnlich einem Überschallknall, die durch die gewaltige Verschmelzung erzeugt wurden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1611a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1611a/

(THK)

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