Astro-Bild der Woche: Der Himmelsausschnitt um den Sternhaufen NGC 2259

NGC 2259, hier innerhalb des Kreises gelegen, ist ein offener Sternhaufen. (NASA / JPL-Caltech / UCLA)
NGC 2259, hier innerhalb des Kreises gelegen, ist ein offener Sternhaufen. (NASA / JPL-Caltech / UCLA)

Dieses Bild ist eine Infrarotaufnahme des Himmelsausschnitts, in dem der Sternhaufen NGC 2259 zu finden ist. Der Sternhaufen selbst (siehe Kreis) liegt in Richtung des Sternbildes Monoceros (Einhorn) und ist ungefähr 12.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Es handelt sich um einen offenen Sternhaufen, nicht zu verwechseln mit Kugelsternhaufen, die deutlich größer sind und viel mehr Sterne enthalten.

Der Sternhaufen ist mehrere Hundert Millionen Jahre alt. Das mag betagt klingen, ist aber ein relativ junges Alter. Zum Vergleich: Unsere Sonne ist bereits mehr als 4,5 Milliarden Jahre alt. Dennoch sind die Mitglieder des Sternhaufens wesentlich älter als die rötlich leuchtenden stellaren Objekte, die im linken Teil des Bildes erkennbar sind.

Weil das Bild eine Infrarotaufnahme ist und daher keine sichtbaren Wellenlängen zeigt, müssen die Daten im Rahmen der Bildbearbeitung entsprechend codiert werden. Rote und grüne Farbtöne weisen auf das Vorhandensein von Wärmestrahlung hin, die hauptsächlich von warmem Staub emittiert wird. Junge stellare Objekte, die sich gerade in der Entstehung befinden, sind oft von dichten Wolken aus Gas und Staub umgeben. Erwärmt von der Energie des sich bildenden Sterns, strahlen sie die erhaltene Energie in Form von infraroten Wellenlängen wieder ab. Spezielle Instrumente wie das Weltraumteleskop WISE (Widefield Infrared Survey Explorer) können diese Wellenlängen empfangen und den Wissenschaftlern Informationen geben, die sie im optischen Bereich nicht bekommen würden.

Die zahlreichen grün leuchtenden Filamente sind ausgedehnte Gas- und Staubwolken, in denen vermehrt Sternentstehungsprozesse stattfinden können. Häufig entstehen Hunderte Sterne gleichzeitig in vergleichsweise moderaten Entfernungen zu einander. Das Ergebnis sind locker gepackte offene Sternhaufen wie NGC 2259. Eines der berühmtesten Beispiele für einen Sternhaufen dieses Typs sind sicherlich die Plejaden im Sternbild Taurus (Stier), die auch als Siebengestirn oder Sieben Schwestern bezeichnet werden und schon im Altertum bekannt waren.

Ein auffälliges Objekt auf dem Bild ist der helle blaue Stern links. Es trägt die Katalogbezeichnung HR 258, und obwohl es wie ein Einzelstern aussieht, ist es genau genommen ein Doppelsternsystem. Die beiden Sterne sind etwa 127 Lichtjahre von der Erde entfernt und liegen damit fast 100 Mal näher als der offene Sternhaufen NGC 2259.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/figures/PIA14096_fig1.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 2: wird in den folgenden 3 Wochen zum Astrobild (Losentscheid wegen Stimmengleichstand)
Bild 3: wird in den folgenden 3 Wochen zum Astrobild (Losentscheid wegen Stimmengleichstand)
Bild 4: wird in den folgenden 3 Wochen zum Astrobild (Losentscheid wegen Stimmengleichstand)

(THK)

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