Bildveröffentlichung / Hubble: Ein Ausschnitt der Starburst-Galaxie NGC 4536

Ein Ausschnitt der Starburst-Galaxie NGC 4536 im Sternbild Jungfrau, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (Credit: ESA / Hubble & NASA)
Ein Ausschnitt der Starburst-Galaxie NGC 4536 im Sternbild Jungfrau, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (Credit: ESA / Hubble & NASA)

Trotz aller Bemühungen sind die Galaxienentstehung und -entwicklung weit davon entfernt, vollständig verstanden zu sein. Glücklicherweise können uns die Bedingungen innerhalb bestimmter Galaxien wie etwa sogenannten Starburst-Galaxien viel darüber verraten, wie sie sich im Verlauf der Zeit entwickelt haben. Starburst-Galaxien enthalten eine Region (oder viele Regionen), wo sich Sterne mit einer derart halsbrecherischen Rate bilden, dass die Galaxie ihren Gasvorrat schneller verbraucht als er wieder aufgefüllt werden kann.

NGC 4536 ist eine solche Galaxie – hier wurden ihre schönen Details von der Wide Field Camera 3 (WFC3) an Bord des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen. Sie liegt rund 50 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Virgo (Jungfrau) und ist ein Hort extremer Sternentstehungsprozesse. Es gibt mehrere unterschiedliche Faktoren, die zu solch einer idealen Umgebung führen können, in der Sterne mit einer dermaßen hohen Rate entstehen können.

Grundvoraussetzung dafür ist ein ausreichend großer Gasvorrat. Das kann auf vielerlei Art geschehen: Beispielsweise indem sich eine Galaxie sehr nahe an einer anderen vorbeibewegt, oder durch eine galaktische Kollision oder als Folge eines Ereignisses, das große Mengen Gas in ein relativ kleines Raumsegment kanalisiert.

Die Sternentstehungsprozesse hinterlassen ein paar verräterische Fingerabdrücke, so dass Astronomen sagen können, wo Sterne geboren wurden. Wir wissen, dass Starburst-Regionen reich an Gas sind. Junge Sterne in diesen extremen Umgebungen leben oft schnell und sterben jung, weil sie extrem heiß sind und ihren Gasvorrat recht schnell verbrauchen.

Diese Sterne emittieren außerdem große Mengen intensiven ultravioletten Lichts, was die Elektronen aus allen in der Nähe befindlichen Wasserstoffatomen herausschlägt. Dieser Prozess wird als Ionisation bezeichnet und lässt Wolken aus ionisiertem Wasserstoff zurück – in der Sprache der Astronomen werden sie HII-Regionen genannt.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1715a.jpg

Quelle

(THK)

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