Bildveröffentlichung / Hubble: Der Bienenwabennebel in der Großen Magellanschen Wolke

Hubble-Aufnahme des Bienenwabennebels (unten links). (Credits: ESA / Hubble & NASA; Acknowledgements: Judy Schmidt (Geckzilla))
Hubble-Aufnahme des Bienenwabennebels (unten links). (Credits: ESA / Hubble & NASA; Acknowledgements: Judy Schmidt (Geckzilla))

Mit einer Entfernung von nur rund 160.000 Lichtjahren gehört die Große Magellansche Wolke (Large Magellanic Cloud, LMC) zu den nächstgelegenen Begleitern der Milchstraßen-Galaxie. Sie ist auch die Heimat von einer der größten und intensivsten Regionen aktiver Sternentstehungsprozesse, die in unserer galaktischen Nachbarschaft bekannt sind: dem sogenannten Tarantelnebel.

Diese Aufnahme des von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskops Hubble zeigt sowohl die zarten, gewundenen Gasfilamente, die der Region ihren Namen gaben, als auch die komplexe Struktur aus ineinander verschachtelten “Blasen”, die den sogenannten Bienenwabennebel (Honeycomb Nebula) bilden (zu sehen unten links).

Der Bienenwabennebel wurde per Zufall von Astronomen entdeckt, die mit dem New Technology Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO) den nahen Supernova-Überrest SN 1987A fotografieren wollten, das Relikt der nächstgelegenen Supernova seit mehr als 400 Jahren. Die seltsame, blasenähnliche Gestalt des Nebels hat Astronomen seit seiner Entdeckung in den frühen 1990er Jahren verblüfft. Verschiedene Theorien wurden vorgeschlagen, um seine einzigartige Struktur zu erklären – manche davon exotischer als andere.

Im Jahr 2010 untersuchte eine Astronomengruppe den Nebel und gelangte mittels verbesserter Datenanalyse und Computersimulationen zu der Schlussfolgerung, dass sein einzigartiges Erscheinungsbild wahrscheinlich auf die kombinierten Auswirkungen zweier Supernovae zurückzuführen ist. Dabei hat eine jüngere Explosion die expandierende Materiehülle einer älteren Explosion punktiert. Man vermutet, dass für das besondere Aussehen des Nebels ein zufälliger Beobachtungswinkel verantwortlich ist: Der Bienenwabeneffekt der kreisförmigen Hüllen ist aus einer anderen Perspektive heraus betrachtet vielleicht nicht sichtbar.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1740a.jpg

Quelle

(THK)

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