Bildveröffentlichung / Hubble: Ein Fenster in die kosmische Vergangenheit

Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens PLCK G004.5-19.5. (Credits: ESA / Hubble & NASA, RELICS; Acknowledgement: D. Coe et al.)
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens PLCK G004.5-19.5. (Credits: ESA / Hubble & NASA, RELICS; Acknowledgement: D. Coe et al.)

Diese Aufnahme des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble zeigt den Galaxienhaufen PLCK G004.5-19.5. Er wurde vom ESA-Satelliten Planck mittels des Sunjajew-Seldowitsch-Effekts entdeckt – er beschreibt die Verzerrung der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung in Richtung des Galaxienhaufens aufgrund hochenergetischer Elektronen im Gas des Intraclustermediums.

Die große Galaxie im Zentrum ist die hellste Galaxie des Galaxienhaufens und das dominante Objekt auf diesem Bild. Oberhalb von ihr ist ein dünner Bogen zu sehen, der auf den Gravitationslinseneffekt zurückgeht. Der Bogen entsteht dadurch, dass die Gravitationskräfte des Galaxienhaufens die Bahnen des Lichts von Sternen und Galaxien hinter ihm krümmen, ähnlich wie eine Glaslinse die Richtung der eintreffenden Lichtwellen verändert.

Vor dem Galaxienhaufen sind mehrere Sterne sichtbar, die man anhand ihrer Beugungsspikes erkennen kann. Aber abgesehen davon sind alle anderen sichtbaren Objekte ferne Galaxien. Ihr Licht wurde durch die Expansion des Raums ins Rote verschoben, weshalb sie rötlicher erscheinen als sie tatsächlich sind. Durch die Messung der Rotverschiebung wissen wir, dass das Licht dieses Galaxienhaufens mehr als fünf Milliarden Jahre brauchte, um uns zu erreichen. Das Licht der Galaxien im Hintergrund musste sogar noch länger reisen, daher stellt dieses Bild ein extrem altes Fenster zu den fernen Bereichen des Universums dar.

Diese Aufnahme basiert auf Daten, die mit Hubbles Advanced Camera for Surveys (ACS) und der Wide-Field Camera 3 (WFC3) im Rahmen eines Beobachtungsprogramms namens RELICS (Reionization Lensing Cluster Survey) gesammelt wurden. RELICS fotografierte 41 massereiche Galaxienhaufen mit dem Ziel, die hellsten fernen Galaxien für Untersuchungen mit dem geplanten James Webb Space Telescope (JWST) der NASA/ESA/CSA zu finden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1807a.jpg

Quelle

(THK)

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