Das richtige Teleskop – Ein Ratgeber für Einsteiger
Ich interessiere mich für Astronomie und möchte mir ein Teleskop kaufen, nur welches ist das richtige?
Das ist eine Frage, die mir ziemlich regelmäßig gestellt wird, sei es per Privatnachricht in den sozialen Medien oder per Email oder im Rahmen von Teleskoptreffen.
Im Prinzip sind auch passende Kaufempfehlungen möglich, allerdings sind dafür einige Informationen des Kaufwilligen erforderlich. Nahezu jedes Teleskop hat seinen Himmel, sagt man. Jedes Teleskop hat seine speziellen Stärken und Schwächen, die man mit den eigenen Ansprüchen und Beobachtungsvorlieben abwägen muss.
Man kann das in gewisser Weise mit dem Kauf eines Autos vergleichen: Ein Offroad-Fan wird sich nicht für einen tiefergelegten Sportwagen entscheiden und ein großes SUV ist als kleiner Stadtflitzer fürs Einkaufen ebenfalls nicht wirklich gut geeignet. Man muss also erst einmal wissen, was man will. Auf die Hobby-Astronomie bezogen heißt das, man muss wissen, welche Art von Objekten man (hauptsächlich) beobachten will.
Aber das ist längst nicht alles. Es gibt weitere wichtige Punkte, die bei der Auswahl des passenden Teleskopequipments eine Rolle spielen, zum Beispiel die Bedingungen am Beobachtungsstandort. Wie dunkel ist der Himmel? Wie viel störendes Streulicht gibt es?
Oft will der Astronomie-Interessierte die Objekte nicht nur mit eigenen Augen sehen, sondern auch fotografieren. Wieder ein Punkt, der die Auswahl maßgeblich beeinflussen kann. Und das Budget nicht zu vergessen.
Man könnte jetzt jedes Kriterium betrachten und dann anhand des Ausschlussverfahrens nach und nach die in Frage kommenden Teleskope vorstellen, bis am Ende (im Idealfall) eins übrig bleibt. Aber mit welchem Kriterium soll man beginnen? Mit der Art der Beobachtungsobjekte? Oder doch besser mit der Trennung zwischen Fotografie und visueller Beobachtung? Oder ganz klassisch mit dem Budget? Wie man es dreht und wendet, der Auswahlprozess besteht immer aus mehreren Stufen, was es für Einsteiger vielleicht ein wenig unübersichtlich macht.
Dennoch ist es wichtig, dass man sich vor dem Kauf ausführlich über die in Frage kommenden Teleskoptypen informiert und ihre Vor- und Nachteile kennt. Dies wird oft vernachlässigt, weshalb auf den verschiedenen Verkaufsplattformen dann haufenweise Teleskope angeboten werden, die die Ansprüche der Käufer schlicht und einfach nicht erfüllen konnten. Man kann frustrierende Erfahrungen vermeiden, indem man sich intensiv mit der Materie beschäftigt. Ohne gewisse Grundkenntnisse kann man keinem Hobby nachgehen, auch der Astronomie nicht.
Aus diesem Grund möchte ich hier einen anderen Ansatz wählen und die bekanntesten Optiktypen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vorstellen. Dieser Ratgeber mag dem Interessenten zunächst vielleicht sehr langwierig vorkommen, aber er kann helfen, Fehlkäufe zu verhindern und ein passendes Teleskop auszuwählen. Sinnvolle Angebote für den jeweiligen Einsatzzweck werden als Ergänzung in Form von Affiliate-Links präsentiert, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind. Falls eine Bestellung über einen solchen Link erfolgt, wird dem Account des Partnerprogramms eine geringe Provision gutgeschrieben. Der Preis für den Käufer ist mit oder ohne Affiliate-ID identisch – er hat dadurch also keinen finanziellen Nachteil.
Noch ein paar Worte zu den Kategorien der Objekte und der Beurteilung der Optik für visuelle und fotografische Zwecke. Da sich die „Lieblingsobjekte“ von Person zu Person unterscheiden und jeder andere Prioritäten setzt, werden die gängigsten Objektkategorien aufgelistet. Daneben steht jeweils, wie gut das jeweilige Teleskop für die Beobachtung und die Fotografie dieser Objekte geeignet ist. Die Objektkategorien lauten wie folgt:
Milchstraße
Das zarte Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, kann bei dunklem Himmel bereits freiäugig beobachtet werden und ist für viele Einsteiger einer der Gründe, sich näher mit dem Hobby Astronomie auseinanderzusetzen. Auch auf dem fotografischen Gebiet dient die Milchstraße oft als Objekt, um erste Erfahrungen mit der Nachtfotografie zu sammeln, die sich von der Tagesfotografie deutlich unterscheidet. Mit passenden Optiken kann man in der Milchstraße „Spazierengehen“, wie es so schön heißt, oder sie auf einen Kamerasensor bannen und für die Ewigkeit festhalten.
Planeten (Übersicht)
Die Planeten, allen voran die Planeten Venus, Mars, Saturn und Jupiter, gelten ebenfalls als klassische Einstiegsobjekte. Sie sind relativ hell und können daher auch bei nicht ganz dunklem Himmel beobachtet werden. Diese Kategorie bezieht sich auf die Beobachtung der Planeten in deren größerer Umgebung am Himmel. Viele Oberflächenstrukturen kann man in dieser Kategorie nicht erwarten; dafür ist die nachfolgende Kategorie gedacht.
Planeten (Details)
Diese Kategorie bezieht sich auf die Beobachtung von Oberflächenstrukturen oder anderer Merkmale der Planeten. Darunter fallen beispielsweise die verschiedenen Wolkenbänder auf Jupiter sowie dessen berühmter Großer Roter Fleck. Die Phasengestalt der Venus in ihrer vollen Pracht, das Ringsystem Saturns mit der Cassini-Teilung oder unterscheidbare Regionen auf unserem Nachbarplaneten Mars sind weitere lohnende Ziele.
Mond (Übersicht)
Der Mond ist höchstwahrscheinlich das erste Objekt, das ein an Astronomie interessierter Einsteiger mit seinem neuen Teleskop anvisieren wird. Er ist relativ groß, hell und leicht zu finden (außer an Neumond natürlich). Der Begriff „Übersicht“ meint hier den Mond als Ganzes. Seine dunklen Maria („Mondmeere“) und einige große Krater werden zu sehen sein, aber keine feinen Details auf seiner Oberfläche. Hier gibt es ein paar allgemeine Tipps zur Mondfotografie.
Mond (Oberflächendetails)
Diese Kategorie beschreibt Detailbeobachtungen der Mondoberfläche, bei denen bereits viele Krater – auch kleinere – anvisiert und bestaunt werden können. Dem Betrachter eröffnen sich weitere Einzelheiten an diversen Bruchkanten, Mondgebirgen und Schluchten.
Deepsky (Kugelsternhaufen)
Kugelsternhaufen sind kugelförmige Ansammlungen von teilweise mehreren hunderttausend Sternen. Sie sind relativ hell und heben sich (je nach Optik) deutlich als hellere Flecken vor dem normalen Sternenhintergrund ab.
Deepsky (kleine, schwache Galaxien, planetarische Nebel)
Der Deepsky-Bereich umfasst alle Objekte außerhalb unseres Sonnensystems, zum Beispiel die oben erwähnten Kugelsternhaufen, aber auch Doppelsterne, Galaxien oder Nebel. Diese Objekte sind sehr vielfältig, was ihre Helligkeit und scheinbare Größe am Himmel betrifft, weshalb sie für die spezielle Beobachtung entsprechend passende Optiken erfordern. In dieser Kategorie geht es um leuchtschwache Galaxien oder planetarische Nebel, die am Himmel recht klein erscheinen.
Deepsky (große, helle Galaxien, Nebel)
Im Gegensatz dazu gibt es auch Deepsky-Objekte, die am Himmel eine enorme Ausdehnung haben. Das beste Beispiel ist wohl die Andromeda-Galaxie, die am Himmel den sechsfachen scheinbaren Durchmesser des Vollmonds aufweist. Derart große Deepsky-Objekte fallen in diese Kategorie.
Sonne (Übersicht)
Hier gilt quasi dasselbe wie für die Kategorie Mond-Übersicht. Man sieht die Sonne in ihrer Gesamtheit, gegebenenfalls mit ihrer näheren Umgebung. Ein geeigneter Schutz ist zwingend erforderlich. Das kann entweder Sonnenfilterfolie sein (für Spiegelteleskope und Refraktoren) oder ein Herschelprisma (nur für hochwertige Refraktoren). Eventuell vorhende Sonnenflecken sind als dunkle Punkte erkennbar, aber man kann sie nicht in ihre Strukturen auflösen. Hier gibt es ein paar allgemeine Tipps und Hinweise zur Sonnenfotografie.
Sonne (Details)
Im Weißlicht lassen sich Sonnenflecken beobachten, mit entsprechenden Optiken sogar in recht guter Auflösung, so dass einzelne Strukturen wie Lichtbögen in den dunklen Gebieten sichtbar werden. Natürlich ist auch bei Detailbeobachtungen ein passender Sonnenfilter zwingend erforderlich.
Übersicht bedeutet, dass das Objekt in seiner Gesamtheit und/oder im Kontext seiner näheren Umgebung am Himmel zu sehen ist. Der Begriff „Details“ ist natürlich subjektiv, da jeder Betrachter andere Vorstellungen davon hat, ab wann er Oberflächenstrukturen als detailliert bezeichnet. Diese subjektive Grenze liegt hier bei einer Brennweite ab 1.000 Millimeter aufwärts. Ebenso subjektiv ist die Einteilung in „kleine“ und „große“ Deepsky-Objekte. Klein meint in dem Fall, dass recht große Brennweiten verwendet werden müssen, um das jeweilige Objekt mit einigen Details sehen zu können. Für große Objekte reichen geringere Brennweiten aus.
Die Beurteilung, ob die Optik für den Zweck sinnvoll eingesetzt werden kann, erfolgt durch die drei Möglichkeiten: Ja, Nein und bedingt. Prinzipiell kann man jedes Himmelsobjekt mit jeder Optik beobachten oder fotografieren. Man muss sich dabei aber die Frage stellen, welche Ergebnisse man davon erwartet, wie sinnvoll das Vorhaben ist und welchen Aufwand man dafür betreiben möchte. Schließlich kann man auch mit einem Bobbycar von Hamburg nach München fahren. Aus naheliegenden Gründen tut das in der Praxis aber kaum jemand.
Die eigene Toleranzgrenze hinsichtlich des maximalen Aufwands spielt also eine wichtige Rolle. Der eine wird sich mit gelegentlichen Mondbildern zufrieden geben, für den anderen müssen es schon mehr Oberflächendetails sein. Eine allgemein gültige Richtlinie gibt es nicht und dabei kann dieser Ratgeber auch keine Hilfestellung geben – man muss selbst herausfinden, was man will.
Ja bedeutet demnach, dass die Optik den Zweck erfüllen kann. Bei Nein ist die Optik für den Zweck kaum geeignet, zum Beispiel wegen zu erwartender Farbfehler, unpassender Brennweite, etc. Eine bedingte Eignung geht mit gewissen Einschränkungen einher. Bezüglich der Fotografie sind bei einem Ja schon ansprechende Ergebnisse zu erwarten (wobei auch das wieder eine subjektive Einschätzung ist); eine bedingte Eignung spricht mehr für Schnappschüsse, die zwar das Objekt zeigen, aber noch die berüchtigte „Luft nach oben“ haben. Auch bei einem Nein kann man das Objekt fotografieren – die zu erwartenden Ergebnisse werden aber nicht gut sein, verglichen mit Optiken, die dafür ausgelegt sind. Da ist sie wieder, die Subjektivität.
An dieser Stelle sollte man auch anmerken, dass sich die visuelle Beobachtung wesentlich von der Fotografie unterscheidet. Galaxien bleiben beim Blick durch ein Teleskop immer gräuliche Fleckchen mit mehr oder weniger gut definierten Schattierungen. Die Farbe kommt erst bei Langzeitbelichtungen zustande, die ein Kamerasensor problemlos durchführen kann, aber für das menschliche Auge unmöglich sind. Außerdem muss das astronomische Sehen regelrecht erlernt und trainiert werden. Je mehr Erfahrung man hat, desto mehr Details wird man erkennen. Geduld ist also eine Voraussetzung.
Auch für die Montierung, auf der die Optik sitzen wird, gelten unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich visuellem und fotografischem Einsatz. Es gibt im Prinzip zwei Arten von Montierung: Azimutal und parallaktisch.
Azimutale Montierungen
Azimutale Montierungen können das Teleskop hoch/runter bewegen und nach links/rechts schwenken. Für den visuellen Einsatz und Bilder von kurzbelichteten Objekten wie Sonne, Mond und Planeten reicht das unter Umständen schon aus. Eine automatische Nachführung erleichtert die Beobachtung und die Erstellung der Kurzzeitbelichtungen ungemein. Bei einer manuell nachgeführten Montierung hat man das Problem, dass man gleichzeitig zwei Achsen nachführen und dabei gegebenenfalls noch die Kamera bedienen muss. Langzeitbelichtungen sind mit dieser Montierungsart nicht möglich, da die Montierung nicht parallel zur Erdachse ausgerichtet ist, was zu einer Bildfeldrotation führt. Abhilfe für dieses Problem schafft eine zusätzliche Polhöhenwiege.
Parallaktische Montierungen
Parallaktische Montierungen, auch äquatoriale Montierungen genannt, gleichen diese Nachteile einer azimutalen Montierung aus. Sie werden parallel zur Erdachse auf den Himmelsnordpol ausgerichtet. Das hat zur Folge, dass bei guter Ausrichtung nur eine Achse nachgeführt werden muss. Bei einer manuell nachgeführten Montierung hat man also eine Hand frei, um die Kamera oder den Laptop zu bedienen. Außerdem gibt es keine Bildfeldrotation. Auch dieser Montierungstyp wird mit automatischer Nachführung und als manuell nachgeführte Variante angeboten. Die automatische Nachführung macht insbesondere den visuellen und fotografischen Einsatz mit hohen Brennweiten beziehungsweise hohen Vergrößerungen wesentlich entspannter, ist dafür natürlich auch teurer. Die unten verlinkte EQ6-R trägt kleine und mittelgroße Teleskope für visuelle und fotografische Zwecke und bietet gegenüber dem Vorgängermodell einige Verbesserungen, was die Mechanik und das Handling angeht.
Skywatcher Montierung EQ6-R Pro SynScan GoTo (*)
Falls Fotografie mit Langzeitbelichtungen ein Thema ist, sollte unbedingt eine parallaktische Montierung gewählt werden. Die unten angegebenen Beurteilungen gehen davon aus, dass die genannte Optik auf einer passenden, stabilen Montierung sitzt, also für Deepsky-Fotos auf einer parallaktischen Montierung.
Fernglas
Ferngläser gehören sicherlich zu den klassischen Hilfsmitteln für den Einstieg in die beobachtende Astronomie. Besonders in Kombination mit einer drehbaren Sternkarte kann man mit ihnen den Himmel kennenlernen. Neben den Sternbildern und dem sogenannten „Spazierengehen in der Milchstraße“ lassen sich damit aber auch schon verschiedene Objekte beobachten: Jupiter erscheint als helles Scheibchen mit den Galileischen Monden als Lichtpunkte daneben. Der Mond ist immer einen Blick wert und sogar einige Deepsky-Objekte kann man erkennen, beispielsweise den Orionnebel, den hellen Kern der Andromeda-Galaxie oder diverse Sternhaufen und Kugelsternhaufen. Außerdem sind sie relativ günstig und können bei Bedarf auch für Natur- und Tierbeobachtungen verwendet werden.
Vorteile | Nachteile |
+ relativ günstig + vielseitig verwendbar (Natur, Tiere) + kompakt und transportabel | – bei größeren Modellen ist eine ruhige Hand und/oder ein Stativ nötig – fester Vergrößerungsfaktor |
Visuell geeignet für…
Milchstraße | Ja |
Planeten (Übersicht) | Ja |
Planeten (Details) | Nein |
Mond (Übersicht) | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Nein |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | bedingt (erkennbar, aber recht klein) |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | Nein |
Deepsky (große Galaxien, große Nebel, Sternhaufen) | bedingt (erkennbar, aber recht klein) |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Nein |
Für fotografische Zwecke sind Ferngläser nicht geeignet. Es gibt zwar Halterungen, um beispielsweise eine Handykamera oder Kompaktkamera an die Linse zu adaptieren, aber die Ergebnisse lassen zu Wünschen übrig. Wenn man ernsthafte fotografische Ambitionen hat, sollte man eine andere Optik wählen.
Achromatischer Refraktor
Achromatische Refraktoren sind Linsenteleskope und dienen ebenfalls oft als Einstiegsgerät. Dabei werden Linsen verwendet, um das Licht zu bündeln und das Abbild des beobachteten Objekts zu erzeugen. Bauartbedingt zeigen diese Teleskope bei hohen Vergrößerungen einen Farbfehler, der dadurch entsteht, dass die verschiedenen Wellenlängen jeweils einen geringfügig verschobenen Fokuspunkt haben und sich nicht alle in einer Fokusebene vereinen. Bei Refraktoren mit einem schnellen Öffnungsverhältnis, also dem Verhältnis von Brennweite zum Öffnungsdurchmesser, wirkt sich dieser Farbfehler wesentlich stärker aus. Das sollte man im Hinterkopf behalten, da achromatische Refraktoren mit unterschiedlichen Brennweiten angeboten werden – und viele davon haben ihre Daseinsberechtigung.
Exemplarisch werde ich zwei Refraktoren mit unterschiedlichen Öffnungsverhältnissen herausgreifen, beginnend mit einem sogenannten 80/400. Hier steht die 80 für den Öffnungsdurchmesser von 80 Millimetern, während die 400 die Brennweite des Instruments in Millimetern angibt. Das Öffnungsverhältnis ist 400/80 = 5, geschrieben als f/5. Das Öffnungsverhältnis ist vergleichbar mit der Blende eines Objektivs und gibt die Lichtstärke der Optik an. Je kleiner es ist, desto heller ist das Bild.
Ein wichtiges Merkmal aller Refraktoren ist die fehlende Obstruktion. Der gesamte Durchmesser der Optik wird für die Sammlung und Bündelung des Lichts verwendet. Dadurch ist die Kontrastübertragung besser. Spiegelteleskope haben bauartbedingt einen Fangspiegel in der Mitte, der einen Teil des Hauptspiegels verdeckt, so dass ein bestimmter Prozentsatz der Fläche nicht effektiv für das Lichtsammeln genutzt werden kann. Das reduziert die Abbildungsleistung etwas, insbesondere was den Kontrast angeht.
Lichstarker Achromat mit f/5
Beispiel Skywatcher AC 80/400 Star Travel OTA
Skywatcher Teleskop AC 80/400 StarTravel OTA (*)
Vorteile | Nachteile |
+ relativ günstig + kompakt + lichtstark + justierstabil + keine Obstruktion, somit gute Kontrastübertragung + kann als Leitrohr für Guiding verwendet werden | – zeigt Farbfehler bei hohen Vergrößerungen (visuell und fotografisch) – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Ja („Spazierengehen am Himmel“) | Nein |
Planeten (Übersicht) | Ja | Ja |
Planeten (Details) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Nein |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (erkennbar, aber recht klein) | Nein |
Deepsky (große Galaxien, große Nebel, Sternhaufen) | Ja | Nein |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Achromat mit langsameren Öffnungsverhältnissen
Beispiel Vixen Teleskop AC 70/900 A70Lf OTA
Vixen Teleskop AC 70/900 A70Lf OTA (*)
Achromatische Refraktoren mit langsameren Öffnungsverhältnissen sind beliebte Instrumente. Kinder bekommen sie oft zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt. Ein klassisches Beispiel dafür wäre das berühmte Skylux 70/700. Wenn man weiß, welche Qualität man von den Instrumenten erwarten darf, kann man damit gute Beobachtungen machen. Aufgrund der längeren Brennweite sind sie für die Beobachtung von Sonne (mit Sonnenfilter), Mond und Planeten besser geeignet. Helle Deepsky-Objekte wie Kugelsternhaufen können ebenfalls beobachtet werden. Der Farbfehler ist zwar nicht ganz so stark ausgeprägt, aber bei hohen Vergrößerungen noch deutlich wahrnehmbar.
Vorteile | Nachteile |
+ relativ günstig + justierstabil + keine Obstruktion, somit gute Kontrastübertragung + kann als Leitrohr für Guiding verwendet werden | – zeigt Farbfehler bei hohen Vergrößerungen (visuell und fotografisch) – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Nein | Nein |
Planeten (Übersicht) | Ja | Ja |
Planeten (Details) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Nein |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (erkennbar, aber recht klein und schwach) | Nein |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | Ja | Nein |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Apochromatischer Refraktor
Apochromatische Refraktoren besitzen mehrere Linsen(gruppen) aus unterschiedlichen Materialien, so dass der linsenbedingte Farbfehler weitgehend korrigiert wird. Je mehr Linsen das Instrument besitzt, desto besser wird der Farbfehler korrigiert – und desto teurer ist es. Vereinfacht kann man sagen: Ein Apochromat kann alles, was ein Achromat kann – nur besser.
Apochromat mit langsameren Öffnungsverhältnissen
Beispiel TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 70/474 Imaging Star OTA
TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 70/474 Imaging Star OTA (*)
Kleinere Modelle mit relativ kleinen Brennweiten um die 500mm oder weniger sind noch einigermaßen erschwinglich und besonders für fotografische Anwendungen beliebt. Das etwas langsamere Öffnungsverhältnis von f/6,7 führt verglichen mit schnelleren Optiken jedoch zu einem höheren Zeitaufwand bei Langzeitbelichtungen, weil nicht so viel Licht auf dem Sensor landet. Trotz dieses kleinen Nachteils gehören gute Apochromaten zu den qualitativ hochwertigsten Instrumenten in der beobachtenden Astronomie und Astrofotografie.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + kompakt + justierstabil + keine Obstruktion, somit gute Kontrastübertragung + kann als Leitrohr für Guiding verwendet werden | – relativ teuer – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) – gegebenenfalls ist zusätzlich ein Flattener für die Bildkorrektur nötig |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Ja („Spazierengehen am Himmel“) | Nein |
Planeten (Übersicht) | Ja | Ja |
Planeten (Details) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Ja |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (erkennbar, aber recht klein und schwach) | bedingt (erkennbar, aber recht klein) |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | Ja | Ja |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Newton-Spiegelteleskop
Spiegelteleskope nach Newton-Bauart gehören zu den häufigsten Instrumenten in der Amateur-Astronomie. Im Grunde bestehen diese Geräte aus einer Röhre mit zwei Spiegeln, einem Hauptspiegel und einem Fangspiegel. Der Hauptspiegel sammelt das Licht und lenkt es zurück auf den vorne angebrachten Fangspiegel, der es seitlich aus dem Okularauszug herauslenkt. Diese Instrumente sind relativ günstig, sollten aber vor jeder Beobachtung justiert oder zumindest überprüft werden. Das System aus Spiegeln bedeutet, dass es farbrein ist und keine Farbfehler aufweist, wie sie bei Achromaten vorkommen.
8″Dobson-Teleskop 200/1200
Beispiel Skywatcher Dobson Teleskop N 200/1200 Skyliner Classic DOB
Skywatcher Dobson Teleskop N 200/1200 Skyliner Classic DOB (*)
Dobson-Teleskope als Variante des Newton-Teleskops haben das beste Preis-Leistungsverhältnis – man bekommt „viel Teleskop“ für sein Geld. Die Teleskope werden für die Beobachtung einfach in eine simple, meist aus Holz bestehende Halterung („Rockerbox“) eingehängt. Die Nachführung erfolgt rein manuell durch das Bewegen des Teleskops mit der Hand in zwei Achsen (links/rechts und hoch/runter). Aufgrund dieser Eigenschaften sind Dobson-Teleskope für visuelle Beobachtungen konzipiert. Da Okulare einen anderen Fokusweg haben als Kameras, gibt es mit Kameras an Dobson-Teleskopen oft Probleme, den Fokuspunkt zu erreichen, insbesondere mit DSLR-Kameras. Ein weiterer Nachteil hinsichtlich fotografischer Ambitionen ist die manuelle Nachführung, was Langzeitbelichtungen praktisch unmöglich macht. Optional gäbe es hier Abhilfe in Form sogenannter EQ-Plattformen, die das Teleskop für einige Minuten automatisch nachführen können. Allerdings betrifft das wirklich nur die Nachführung, nicht das Guiding, was für Langzeitbelichtungen im Bereich einiger Minuten sehr sinnvoll ist. Es ist zu beachten, dass man für die Justierung von Newton-Teleskopen zusätzliches Zubehör braucht, was im Allgemeinen leider nicht mit im Lieferumfang enthalten ist: ein Concenter-Okular und gegebenenfalls noch einen Justierlaser. Zur Justierung von Newton-Teleskopen wird später noch eine ausführliche Seite folgen.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + sehr gutes Preisleistungs-verhältnis + mit Auto noch gut transportabel + gute Abbildungsqualität | – geringere Kontrastübertragung wegen zentraler Obstruktion – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Fangspiegelheizung) – oft problematisch, mit einer Kamera in den Fokus zu kommen – muss vor jeder Beobachtung justiert oder überprüft werden |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Nein | Nein |
Planeten (Übersicht) | Nein | Nein |
Planeten (Details) | Ja | Ja (mit Übung) |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Ja | Ja (mit Übung) |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Nein |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | Ja | Nein |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | bedingt (Bildausschnitt eventuell zu klein) | Nein |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja (mit Übung) |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja (mit Übung) |
Newton 254/1200 – parallaktisch montiert
Beispiel Skywatcher Newton 254/1200 PDS Explorer auf EQ6-R Pro SynScan GoTo
Skywatcher Teleskop N 250/1200 PDS Explorer BD EQ6-R Pro SynScan GoTo (*)
Wie bereits erwähnt, können parallaktische Montierungen visuell und/oder fotografisch genutzt werden. Ein parallaktisch montierter Newton bietet daher alle Vorteile, die auch ein Dobson-Teleskop hat. Darüber hinaus sind mit so einem Instrument aber auch Langzeitbelichtungen inklusive Guiding möglich. Für diesen zusätzlichen Vorteil muss man jedoch auch Nachteile in Kauf nehmen. Die Mobilität ist mit einer stabilen, parallaktischen Montierung deutlich eingeschränkt, verglichen mit der Dobson-Variante. Die Montierung benötigt Strom und muss am Beobachtungsstandort erst aufgebaut werden, wenn man nicht das Glück hat, an einem Ort mit dunklem Himmel zu wohnen. Natürlich sind parallaktische Montierungen auch erheblich teurer. Wichtig ist hier außerdem die Teleskop-Variante: Wenn man fotografische Ambitionen hat, sollte man ein Teleskop wählen, das für fotografische Zwecke optimiert ist. Die PDS-Varianten von Skywatcher zählen zu den fotografisch optimierten Teleskopen mit Feintrieb zur Fokuseinstellung, größerem Fangspiegel für bessere Ausleuchtung des Sensors und anderen Verbesserungen gegenüber visuell genutzten Teleskopen.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + visuell und fotografisch gute Abbildungsqualität | – relativ teuer – groß und schwer – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Fangspiegelheizung) – für runde Sterne bis zum Rand wird ein Komakorrektor benötigt – muss auf einer entsprechend stabilen Montierung sitzen |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Nein | Nein |
Planeten (Übersicht) | Nein | Nein |
Planeten (Details) | Ja | Ja |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Ja | Ja |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Ja |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | Ja | Ja |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein) |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Newton 130/650 – parallaktisch montiert
Beispiel Skywatcher Teleskop N 130/650 Explorer 130PDS auf EQ5 Pro SynScan GoTo
Skywatcher Teleskop N 130/650 Explorer 130PDS OTA (*)
Skywatcher Montierung EQ5 Pro SynScan GoTo (*)
Dies ist gewissermaßen der kleine Bruder des Newton 254/1200. Der größte Unterschied besteht in der deutlich geringeren Brennweite und damit im größeren Bildfeld dieser Optik. Salopp formuliert kann man damit also größere Objekte in ihrer Ganzheit beobachten oder fotografieren. Ein schönes Beispiel ist die Andromeda-Galaxie M31, die mit diesem Teleskop gerade komplett auf den Sensor einer DSLR passt. Mit dem Newton 254/1200 könnte der Sensor sie nicht mehr komplett abbilden. Der kleinere Newton 130/650 eignet sich daher fotografisch für größere Galaxien und Nebel oder für den Fall, dass man das Zielobjekt inmitten seiner Umgebung aus Sternen abbilden möchte. Die kleinere Brennweite ist bei Mond- oder Planetenbeobachtungen jedoch ein Minuspunkt, den man durch eine gute Barlow-Linse ausgleichen müsste. Ein allgemeiner Vorteil dieser Optik ist das geringere Gewicht, was bedeutet, dass die parallaktische Montierung etwas kleiner (und damit kostengünstiger) ausfallen darf; hier im Beispiel ist es eine Montierung der EQ5-Klasse.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + kompakt + visuell und fotografisch gute Abbildungsqualität | – geringere Kontrastübertragung wegen zentraler Obstruktion – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Fangspiegelheizung) – muss vor jeder Beobachtung justiert oder überprüft werden – für runde Sterne bis zum Rand wird ein Komakorrektor benötigt |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Ja („Spazierengehen am Himmel“) | Nein |
Planeten (Übersicht) | Ja | Ja |
Planeten (Details) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | Ja |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (erkennbar, aber recht klein und schwach) | bedingt (erkennbar, aber recht klein) |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | Ja | Ja |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | bedingt (mit guter Barlowlinse) | bedingt (mit guter Barlowlinse) |
Maksutov 90/1250
Beispiel Skywatcher Maksutov Teleskop MC 90/1250 SkyMax EQ-1
Skywatcher Maksutov Teleskop MC 90/1250 SkyMax EQ-1 (*)
Maksutov-Teleskope sind ebenfalls Spiegelsysteme, haben aber einen etwas anderen Aufbau. Der Strahlengang wird innerhalb der geschlossenen Optik mehrfach gefaltet, weshalb sie trotz hohen Brennweiten sehr kompakt und verhältnismäßig leicht sind. Das macht sie zu hervorragenden Instrumenten für Mond-, Planeten- und Sonnenbeobachtungen, sowohl visuell als auch fotografisch. Maksutov-Teleskope haben große Öffnungsverhältnisse (in diesem Fall f/13,88), so dass sie für die Beobachtung von Deepsky-Objekten nur bedingt geeignet sind. Helle Objekte wie einige Kugelsternhaufen sind visuell und fotografisch noch machbar. Für fotografische Anwendungen müssen lange Belichtungszeiten in Kauf genommen werden, was in Bezug auf schwache Galaxien und Nebel sicherlich ein Nachteil ist. Im Prinzip wäre es möglich, aber kaum praktikabel. Für den Zweck eignen sich schnellere Optiken besser, beispielsweise ein Newton-Teleskop.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + kompakt + justierstabil + günstig | – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) – visuell nur für helle Objekte geeignet |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Nein | Nein |
Planeten (Übersicht) | Nein | Nein |
Planeten (Details) | Ja | Ja |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Ja | Ja |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | bedingt (wegen f/13,88 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | Nein | bedingt (wegen f/13,88 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | Ja | Ja |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Maksutov 180/2700
Beispiel Skywatcher Maksutov Teleskop MC 180/2700 SkyMax 180 EQ6 Pro SynScan GoTo
Skywatcher Maksutov Teleskop MC 180/2700 SkyMax 180 EQ6 Pro SynScan GoTo (*)
Das Maksutov 180/2900 als „großer Bruder“ des kleinen Maksutov 90/1250 hat seine Stärken ebenfalls im Bereich der Detailbeobachtung von Mond, Planeten und Sonne. Wegen des langsamen Öffnungsverhältnisses von f/16,1 ist es für fotografische Zwecke bezüglich Langzeitbelichtungen nur bedingt zu empfehlen. Die freie Öffnung von 180 Millimetern Durchmesser sammeln aber schon recht viel Licht, so dass mit entsprechenden Okularen zumindest helle Deepsky-Objekte visuell beobachtet werden können, Kugelsternhaufen zum Beispiel. Dennoch dürften mit diesem Instrument die Objekte des Sonnensystems im Fokus der Aufmerksamkeit liegen.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + justierstabil | – relativ teuer – groß und schwer – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Nein | Nein |
Planeten (Übersicht) | Nein | Nein |
Planeten (Details) | Ja | Ja |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Ja | Ja |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | bedingt (wegen f/16,1 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (eventuell zu dunkles Bild) | bedingt (wegen f/16,1 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein, außerdem dunkles Bild) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein, außerdem wegen f/16,1 lange Belichtungszeiten nötig) |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | Nein | Nein |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Schmidt-Cassegrain 200/2000
Beispiel Celestron Schmidt-Cassegrain Teleskop SC 203/2032 EdgeHD 800 auf Advanced VX GoTo
Celestron Schmidt-Cassegrain Teleskop SC 203/2032 EdgeHD 800 AVX GoTo (*)
Schmidt-Cassegrain (SC)- Systeme gehören bauartbedingt auch zu den Spiegelsystemen. Sie haben verglichen mit Maksutov-Teleskopen ein etwas schnelleres Öffnungsverhältnis, was sie für Deepsky-Beobachtungen ein wenig geeigneter macht als Maksutov-Systeme. Die große freie Öffnung dieser Systeme (hier 200 Millimeter Durchmesser) sammelt viel Licht, was in Kombination mit guten Okularen schöne visuelle Deepsky-Beobachtungen erlaubt, natürlich immer abhängig vom anvisierten Objekt. Ihre große Stärke liegt jedoch bei Beobachtungen von Objekten innerhalb des Sonnensystems. SC-Komplettsysteme werden häufig auch zusammen mit azimutalen Montierungen angeboten.
Vorteile | Nachteile |
+ farbrein + justierstabil | – relativ teuer – groß und schwer – anfällig für Taubeschlag (Abhilfe durch Taukappe oder Heizmanschette) – gegebenenfalls ist zusätzlich ein Flattener für die Bildkorrektur nötig |
Geeignet für…
Kategorie | visuell | fotografisch |
Milchstraße | Ja („Spazierengehen am Himmel“) | Nein |
Planeten (Übersicht) | Nein | Nein |
Planeten (Details) | Ja | Ja |
Mond (Übersicht) | Ja | Ja |
Mond (Oberflächendetails) | Ja | Ja |
Deepsky (Kugelsternhaufen) | Ja | bedingt (wegen f/10 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (kleine Galaxien, kleine planetarische Nebel) | bedingt (erkennbar, aber recht klein und schwach) | bedingt (wegen f/10 lange Belichtungszeiten nötig) |
Deepsky (große Galaxien, helle Nebel, Sternhaufen) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein, außerdem wegen f/10 lange Belichtungszeiten nötig) |
Sonne (Übersicht, nur mit Sonnenfilter!) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein) | bedingt (Bildauschnitt eventuell zu klein) |
Sonne (Details, nur mit Sonnenfilter!) | Ja | Ja |
Das war eine kleine, überschaubare Auswahl verschiedener Teleskope und derer Einsatzgebiete. Es gibt wie gesagt keinen Königsweg. Man muss selbst herausfinden, welche Themen man besonders interessant findet und die Auswahl anschließend eingrenzen. Die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es leider nicht. Hinzu kommt, dass es mit dem Kauf des Teleskops und der Montierung meistens nicht getan ist. Je nachdem, was man machen will, wird eine ganze Reihe Zubehör folgen. Visuelle Beobachter werden sicher weitere Okulare brauchen. Planetenbeobachter werden möglicherweise mit guten Barlow-Linsen liebäugeln.
Sinnvolles Zubehör
Concenter-Okular zum Justieren von Spiegelteleskopen
TS Optics Justierokular für Newton-Teleskope Concenter 1,25″ (*)
Justierlaser als Ergänzung zum Concenter-Okular
Omegon Justier-Laser Newton 1,25“ mit Sichtfenster (*)
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Drehbare Sternkarte zur Orientierung am Himmel
Kosmos Verlag Sternkarte für Einsteiger (*)
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Deepsky Reiseatlas mit Infos zu den gängigsten Deepsky-Objekten
Oculum Verlag Deep Sky Reiseatlas (*)
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