Uranus – Magnetfeld

Schematische Darstellung von Uranus' Magnetfeld (University of Colorado)
Schematische Darstellung von Uranus‘ Magnetfeld (University of Colorado)
Uranus besitzt ein sehr ungewöhnliches Magnetfeld. Im Gegensatz zur Erde und den beiden Gasriesen Jupiter und Saturn, deren Magnetfelder annähernd durch ein klassisches Dipolmagnetfeld beschrieben werden können, besitzt Uranus ein Quadrupolfeld. Das bedeutet, dass sein Magnetfeld je zwei Nord- und Südpole aufweist. Das Magnetfeld eines der beiden Paare wird in einer Tiefe von rund 16.000-17.000 Kilometern erzeugt, was zwei Dritteln des Planetenradius entspricht (siehe Skizze).
 
Höchstwahrscheinlich gibt es dort eine Schicht aus elektrisch leitfähigem Material, in der Konvektionsbewegungen die Ausbildung des Magnetfeldes hervorrufen. Aktuelle Modelle vom inneren Aufbau des Planeten legen nahe, dass das elektrisch leitfähige Material möglicherweise aus einem Gemisch aus ionisiertem Wasser, Methaneis und Ammoniakeis bestehen könnte. Die Stärke des Magnetfeldes von Uranus variiert beträchtlich: Während sie auf der nördlichen Halbkugel des Planeten bis zu 110 Mikrotesla betragen kann, ist sie auf der südlichen Halbkugel mit durchschnittlich zehn Mikrotesla weitaus geringer.