Sonnensystem

Der Begriff Sonnensystem bezeichnet die Gesamtheit aller Himmelskörper und aller Staub- und Gasteilchen, die dem gravitativen Einfluss der Sonne unterliegen. Dazu gehören die acht Planeten inklusive ihrer Monde, die fünf offiziell anerkannten Zwergplaneten, sowie alle Kometen und Asteroiden. Im Zentrum befindet sich der namensgebende Stern, die Sonne. Von innen nach außen folgen die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Der Zwergplanet Ceres umkreist die Sonne zwischen Mars und Jupiter, zusammen mit tausenden kleinerer Asteroiden. Die übrigen Zwergplaneten Pluto, Makemake, Haumea, und Eris ziehen jenseits von Neptun ihre Bahnen um die Sonne.

Zu den Planeten und Zwergplaneten gibt es im Menü umfangreiche Themenseiten, die sich beispielsweise mit ihren Atmosphären und Oberflächen beschäftigen.

 

Aktuellen Erkenntnissen zufolge entstand das Sonnensystem vor rund 4,6 Milliarden Jahren aus einer Urwolke. Dabei handelte es sich um eine riesige Molekülwolke, die vornehmlich aus Wasserstoff, Helium und geringen Mengen anderer Elemente bestand. Letztere schlossen sich zu winzigen Staubteilchen zusammen. Vermutlich durch äußere Einflüsse, beispielsweise eine nahe Supernova-Explosion, kam es zu Destabilisierungen in der Molekülwolke, woraufhin sich zahlreiche dichtere Gas- und Staubansammlungen bildeten, die aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft weiter kollabierten. Auf diese Weise entstanden mehrere hundert oder sogar ein paar tausend Sterne in einem Sternhaufen, darunter auch die junge Sonne. Gravitative Wechselwirkungen könnten dann dafür gesorgt haben, dass sich die Sterne im Verlauf von hundert Millionen Jahren gegenseitig aus dem Sternhaufen herausschleuderten, bis er weitgehend aufgelöst war.

In ihrer Frühzeit besaß die junge Sonne noch eine protoplanetarische Scheibe aus Gas und Staub. Innerhalb der Scheibe verklumpten die Teilchen schließlich zu immer größeren Brocken, die zunächst bis auf die Größe von kleinen Bergen anwuchsen. Damit hatten sie bereits genug Schwerkraft, um weitere Teilchen anzuziehen und sich mit anderen größeren Planetesimalen zu verbinden. Dieser Prozess lief mehr oder weniger stark an verschiedenen Orten innerhalb der protoplanetaren Scheibe ab. So entstanden zunächst die Protoplaneten. Der massereichste Protoplanet war der Vorläufer Jupiters, gewissermaßen der Protojupiter. Mit seinem immensen Gravitationsfeld konnte er die Verklumpung anderer Planetesimale in seiner Umgebung beeinflussen. Höchstwahrscheinlich hat er mit seinem gravitativen Einfluss die Entstehung eines richtigen Planeten zwischen Mars und Jupiter verhindert. Statt eines Planeten kreisen dort ein Zwergplanet und tausende Asteroiden um die Sonne.

Auffällig ist, dass die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars eine wesentlich höhere Dichte aufweisen als die äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Die Ursache dafür liegt in den damals viel stärkeren Sonnenwinden: Der Sonnenwind konnte leichtere Elemente wie Wasserstoff oder Helium mitreißen und in die äußeren Regionen des Sonnensystems transportieren, während die schwereren Elemente und Verbindungen in relativer Sonnennähe verbleiben konnten.