WIYN-Teleskop: Neue ODI-Kamera fotografiert den Blasennebel NGC 7635

Weitwinkelansicht der Region um den Blasennebel NGC 7635, aufgenommen mit der neuen ODI-Kamera des 3,5-Meter Teleskops am Kitt Peak Observatorium. (T.A. Rector (University of Alaska Anchorage), WIYN ODI team & WIYN / NOAO / AURA / NSF)
Weitwinkelansicht der Region um den Blasennebel NGC 7635, aufgenommen mit der neuen ODI-Kamera des 3,5-Meter Teleskops am Kitt Peak Observatorium. (T.A. Rector (University of Alaska Anchorage), WIYN ODI team & WIYN / NOAO / AURA / NSF)

Rechtzeitig zu den Ferien demonstriert ein spektakuläres Bild des Blasennebels (NGC 7635) das Potenzial der neuen Kamera namens One Degree Imager (ODI), die am WIYN 3,5-Meter Teleskop des Kitt Peak Observatoriums installiert wurde. Der Blasennebel ist eine Hülle aus Gas und Staub, die von den stellaren Winden des massereichen Zentralsterns BD+60 2522 gestaltet wurde und durch das hochenergetische Licht desselben Sterns ionisiert wird. Der Nebel misst rund zehn Lichtjahre im Durchmesser und liegt im Sternbild Cassiopeia.

Die Weitwinkelansicht des Blasennebels umfasst einen Himmelsausschnitt von 25 x 25 Bogenminuten, etwas weniger als der Vollmond. Die ausgezeichnete Auflösung oder Schärfe der Sterne am rechten Bildrand ist ein Ausblick auf das, was für die Zukunft erwartet wird.

Diese Aufnahme des Blasennebels wurde unter Verwendung dreier verschiedener Filter (als „g“, „r“ und „i“ bezeichnet) erzeugt, denen dann die Farben Blau, Rot und Gelb zugeordnet wurden. Die Weitwinkelansicht wurde noch nicht komplett korrigiert, um alle Defekte und Artefakte des Datenreduktionsprozesses zu entfernen, aber das begleitende kleinere Bild (siehe unten), welches das Herz des Nebels zeigt, ist in einer endgültigen Form. Die Farbgebung astronomischer Bilder ist eine Kunst und eine Wissenschaft: Die Arbeit an dieser Aufnahme wurde von Dr. Travis Rector durchgeführt.

Er erklärte: „Wenn wir ein Bild machen, übersetzen wir letztendlich das, was das Teleskop sehen kann, in etwas, das unsere Augen sehen können. In diesem Bilderzeugungsprozess ordnen wir jedem verwendeten Filter verschiedene Farben zu. Wo es möglich ist, ordnen wir jedem Filter Farben zu, die ungefähr dem entsprechen, was das menschliche Auge sehen würde.“ Weitere Informationen über den Herstellungsprozess dieser Aufnahmen gibt es unter: http://aftar.uaa.alaska.edu/

Sogar vor der Farbgebung ist der Datenreduktionsprozess ein sehr komplexer, mehrstufiger Vorgang: die Daten der ODI-Kamera werden zuerst von der Science Data Management Gruppe des National Optical Astronomy Observatory (NOAO) verarbeitet, anschließend in das Pervasive Technology Institute der University of Indiana geschickt und dort archiviert, wobei eine Supercomputer-Einrichtung der National Science Foundation zum Einsatz kommt. Zu den Aspekten, die thematisiert werden müssen, gehört die schiere Anzahl der Pixel in den CCDs. Momentan arbeitet die Kamera nur mit 13 ihrer endgültigen 64 CCDs. Wenn sie voll einsatzbereit ist, wird die ODI-Kamera imstande sein, ein Gebiet von der fünffachen Größe des Vollmonds abzubilden – das ist weit mehr als bei jeder bisherigen Kamera des WIYN-Teleskops. Die Kamera ist empfindlich für sichtbares Licht und wird in der Lage sein, Objekte mit mehr als 0,4 Bogensekunden aufzulösen. Weitere Einzelheiten über die ODI-Kamera gibt es in einer vorherigen Pressemeldung.

Fertig verarbeitete Bildversion des Blasennebels. (T.A. Rector (University of Alaska Anchorage), WIYN ODI team & WIYN / NOAO / AURA / NSF)
Fertig verarbeitete Bildversion des Blasennebels. (T.A. Rector (University of Alaska Anchorage), WIYN ODI team & WIYN / NOAO / AURA / NSF)

Die ODI-Kamera wird von den WIYN-Partnern und durch ihr Telescope System Instrumentation Programm auch von der National Science Foundation finanziert. Die WIYN-Partner sind die University of Wisconsin, die Indiana University, die Yale University und das National Optical Astronomy Observatory (NOAO). Das NOAO wird im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung von der Association of Universities for Research in Astronomy Inc. (AURA) und der National Science Foundation betrieben.

Quelle: http://www.noao.edu/news/2012/pr1207.php

(THK)

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