NASA kartiert die Bodenveränderungen des kürzlichen Erdbebens auf Puerto Rico

Diese Karte zeigt Veränderungen und Verschiebungen des Bodens in den östlichen zwei Dritteln Puerto Ricos aufgrund eines Erdbebens der Stärke 6,4. (Credits: NASA / JPL-Caltech, ESA, USGS)
Diese Karte zeigt Veränderungen und Verschiebungen des Bodens in den östlichen zwei Dritteln Puerto Ricos aufgrund eines Erdbebens der Stärke 6,4. (Credits: NASA / JPL-Caltech, ESA, USGS)

Tage nach einem Erdbeben der Stärke 6,4 auf Puerto Rico und hunderten Nachbeben beginnt das volle Ausmaß der Schäden gerade erst sichtbar zu werden.

NASA-Wissenschaftler nutzen Satellitendaten, um den staatlichen und lokalen Behörden bei der Identifizierung von Regionen mit potenziellen Schäden zu helfen. Erdbeben verursachen permanente Veränderungen an der Bodenoberfläche. Indem sie Daten des InSAR-Instruments (Interferometric Synthetic Aperture Radar) an Bord des Satelliten Copernicus Sentinel-1A vom 9. Januar 2020 mit Daten vom 28. Dezember 2019 verglichen, konnten die Wissenschaftler kartieren, wo, wie stark und in welche Richtung diese Veränderungen auftraten.

Der Satellit Copernicus Sentinel-1A wird von der European Space Agency (ESA) betrieben und konnte währen des Überflugs am 9. Januar 2020 die östlichen zwei Drittel der Insel beobachten. Auf der Karte zeigen rote Gebiete an, wo der Boden verändert oder verschoben wurde, wobei dunklere Farbtöne auf stärkere Veränderungen hinweisen. Die Forscher stellten fest, dass die stärkste Verschiebung des beobachteten Gebietes westlich der Stadt Ponce auftrat (markiert durch den grünen Stern), nicht weit entfernt vom Epizentrum des Bebens vor der Küste. Sie zeichneten hier eine Verschiebung des Bodens um etwa 14 Zentimeter auf. Der Boden scheint sich nach unten und leicht nach Westen verschoben zu haben.

Das Epizentrum des Bebens und die nachfolgenden, vom U.S. Geological Survey registrierten Schwarm- und Nachbeben in der Region (orangefarbene Kreise) liegen genau westlich der von dem Satelliten aufgezeichneten Bahn. Daher planen die Wissenschaftler auch Daten des Überflugs vom 14. Januar 2020 zu analysieren, der den Westen Puerto Ricos erfasste.

Das Earth Applied Sciences Desasters Program der NASA hat Tier-1-Netzwerke als Reaktion auf die Katastrophe aktiviert und steht in Kontakt mit der Federal Emergency Management Agency (FEMA), dem U.S. Geological Survey (USGS) und den Health and Human Services (HHS), um ergänzende NASA-Erdbeobachtungsdaten zur Unterstützung und für Wiederaufbauansätze bereitzustellen. Dazu gehören auch Black-Marble-Stromausfallkarten auf Basis des Satelliten Suomi-NPP, Schadenskarten und Erdrutschkarten. Außerdem wurde auf dem NASA Disasters Mapping Portal eine Website erstellt, um relevante GIS-Datenprodukte zu unterstützen.

Die Karte enthält modifizierte Daten des Satelliten Copernicus Sentinel-1A, die von der ESA verarbeitet und von Wissenschaftlern am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA analysiert wurden, sowie USGS-Daten über die Epizentren von Erdbeben.

Quelle

(THK)

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