Statusbericht über den Verlauf der MESSENGER-Mission zum Merkur

Merkur (NASA)
Merkur (NASA)

Am 17. März 2011 wird die MESSENGER-Sonde in eine Umlaufbahn um den sonnennächsten Planeten Merkur eintreten. Ihre Beobachtungen und gesammelten Daten könnten dann Antworten auf vielerlei offene Fragen liefern, welche Herkunft, Zusammensetzung, den inneren Aufbau und die geologische Vergangenheit des Planeten betreffen. Louise Prockter, stellvertretende wissenschaftliche Leiterin der Mission schrieb exklusiv im Fachmagazin Physics World über die Herausforderungen, denen das Raumfahrzeug gegenübersteht und die frühen Erfolge der Mission.

Eine Reise zum Merkur beinhaltet einige Schwierigkeiten, die man geraume Zeit für unüberwindbar hielt. Dazu zählten beispielsweise intensive Sonnenstrahlung, extreme Temperaturschwankungen und die benötigte Treibstoffmenge, um zum innersten Planeten des Sonnensystems zu gelangen. Die Sonnenstrahlung ist in der Nähe des Merkurs elf mal intensiver als in Erdnähe und die Temperaturen betragen zwischen 425 Grad Celsius auf seiner sonnenzugewandten Seite und -185 Grad Celsius auf seiner Nachtseite. Die hochempfindlichen Instrumente der Sonde müssen also besonders geschützt werden.

Prockter erklärte das Konzept eines hitzeresistenten Schildes aus Keramikmaterialen, welches die Instrumente vor den extremen Einflüssen abschirmt und auf Zimmertemperatur halten kann. Außerdem wird ihr hochgradig elliptischer Orbit die MESSENGER-Sonde vor der Wärmestrahlung schützen, die von Merkurs Oberfläche zurück in den Weltraum reflektiert wird.

Das Treibstoffproblem wurde mit Hilfe von sechs so genannten “Gravity Assists” gelöst: Dabei dienen die Gravitationsfelder von Planeten quasi als Katapult, um Kurs und Geschwindigkeit des Raumfahrzeugs zu ändern. MESSENGER befindet sich seit mehr als sechs Jahren auf der Reise zum Merkur, wo sie bald mit der Hauptaufgabe ihrer Mission beginnen wird. Während der letzten drei Jahre benutzte die Sonde das Gravitationsfeld von Merkur, um sich ihm erst langsam zu nähern und am 17. März schließlich in den gewünschten Orbit einzutreten. In dieser Zeit konnte MESSENGER Aufnahmen von Merkur machen, die eine noch nie zuvor gesehene Hemisphäre zeigen. Diese anfänglichen Erfolge demonstrieren die Fähigkeiten der Instrumente und geben einen Eindruck von dem erwarteten Missionsverlauf.

“Wie oft in deinem Leben kriegst du etwas völlig unerforschtes zu sehen? Mein erstes Gefühl war eins von vollkommener Freude und Unglaube – ein perfekter, schöner, Dreiviertel-Merkur erschien auf dem Monitor und zeigte eine unglaubliche Fülle von Details”, bemerkte Prockter nach Ansicht dieser ersten Bilder.

(THK)

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