Die Römische Zivilisation hat sich weiter ausgebreitet als die Geschichtsbücher uns lehren

Römische Münzen (Images courtesy of the Portable Antiquities Scheme and the University of Exeter)
Römische Münzen (Images courtesy of the Portable Antiquities Scheme and the University of Exeter)

Eine archäologische Forschung der University of Exeter enthüllt die größte römische Siedlung, die bis jetzt in Devon gefunden wurde.

Die Entdeckung könnte uns dazu zwingen, die Geschichte der Römer in Großbritannien neu zu schreiben.

Die Entdeckung einer großen römischen Siedlung in Devon war das Ergebnis eines zufälligen Münzenfundes mit Hilfe eines Metalldetektors. Danielle Wootton, die zuständige Beamtin für archäologische Funde beim Programm zur Erfassung privat gefundener Altertümer (Portable Antiquities Scheme, PAS) und Archäologin an der University of Exeter wurde mit den weiterführenden Untersuchungen betreut.

Zwei Schatzsucher mit Metalldetektoren entdeckten auf einer Fläche von der Größe mehrerer Fußballfelder einige Meilen westlich von Exeter beinahe einhundert Römische Münzen. In anderen Gegenden Großbritanniens wäre dies nichts Ungewöhnliches, doch bis dahin war man der Meinung, dass der Einfluss der Römer es nie so weit nach Devon hinein geschafft hatte, weil es auf der südwestlichen Halbinsel Großbritanniens kaum Belege für Römer gab.

Nach einer geophysikalischen Untersuchung war Wootton sehr erstaunt darüber, Beweise für eine riesige Siedlung mit Rundhäusern, Steinbrüchen und Bohlenwegen zu finden. Die Ausgrabungsstätte erstreckt sich über eine Fläche von mindestens 13 Fußballfeldern und ist die erste ihrer Art in der Grafschaft.

Wootton erhielt vom British Museum, dem Roman Research Trust und dem Devon County Council Archaeology Service eine Finanzierung, um im Juni an der Stelle eine erste Probegrabung durchzuführen. Diese hat Beweise für Handelsbeziehungen nach Europa enthüllt, sowie eine Straße, die möglicherweise zur Hauptsiedlung von Exeter führt, einige verblüffende Strukturen und noch weitere Münzen.

Danielle Wootton, die Archäologin der University of Exeter, meint: „Das ist eine wirklich aufregende Entdeckung, doch wir stehen noch ganz am Anfang: es gibt noch so viel zu tun und so Vieles, was wir über die Fundstätte noch nicht wissen. Ich hoffe, dass wir das in eine gemeinschaftliche Ausgrabung verwandeln können, an der jeder involviert ist, der damit zu tun hat, inklusive der beiden Schatzsucher. Ich bin Earthwatch sehr dankbar dafür, dass sie die Ausgrabung im nächsten Jahr finanzieren wollen, doch wir benötigen noch mehr finanzielle Mittel, um die Ausgrabung am Laufen halten zu können.“

„Am Spannendsten ist die Entdeckung zweier Begräbnisstätten, die entlang der Hauptstraße der Siedlung zu liegen scheinen. Sie stammen zwar aus der Anfangszeit, doch das könnte sogar das erste Anzeichen für einen Römischen Friedhof sein und damit der erste Blick auf die Menschen, die in dieser Gemeinschaft einst lebten.“

Sam Moorhead, Nationaler Berater für archäologische Funde der Eisenzeit und Römische Münzen am PAS des British Museum glaubt, dass dies eine der bedeutendsten Römischen Entdeckungen des Landes seit vielen Jahrzehnten sein könnte. Er sagt: „Dies ist der Beginn eines Prozesses, der unser Verständnis über die Invasion und die Okkupation von Devon durch die Römer zu verändern verspricht. Ich glaube sogar, dass wir innerhalb der nächsten Jahre noch weitere Siedlungen dieser Art in der Region finden werden.“

Weitere Ausgrabungen an der Fundstätte werden von Earthwatch, dem Devon County Council und der University of Exeter finanziert und von Danielle Wootton in Zusammenarbeit mit der Spezialistin für Römische Archäologie an der University of Exeter, Dr. Ioana Oltean, geleitet. Das Projekt wird für das weitere Umfeld und die Studenten der Universität aufregende Möglichkeiten für Erfahrung und praktische Ausbildung in Feldforschung bieten.

Quelle: http://www.exeter.ac.uk/news/featurednews/title_148481_en.html

(SOM)

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