Neues Modell verbessert die Abschätzungen der Aschemenge in vulkanischen Aschewolken

Die Aschewolke des Eyjafjallajökull am 18. Mai 2010. (NASA Earth Observatory image created by Jesse Allen and Robert Simmon, using EO-1 ALI data provided courtesy of the NASA EO-1 team. Caption by Rebecca Lindsey)
Die Aschewolke des Eyjafjallajökull am 18. Mai 2010. (NASA Earth Observatory image created by Jesse Allen and Robert Simmon, using EO-1 ALI data provided courtesy of the NASA EO-1 team. Caption by Rebecca Lindsey)

Die von dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull im April 2010 freigesetzte Aschemenge wurde zum Zeitpunkt des Ausbruchs deutlich unterschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Modell, das an der University of Bristol entwickelt und im Journal of Geophysical Research veröffentlicht wurde. Es könnte bedeutende Auswirkungen auf das Luftfahrt-Management während zukünftiger Eruptionen haben.

Explosive vulkanische Eruptionen wie die des Eyjafjallajökull 2010 und die des Grimsvötn 2011 schleudern große Mengen Asche hoch in die Atmosphäre, die über weite Entfernungen verbreitet werden können. Der Luftfahrt-Betrieb während eines Ausbruchs stützt sich auf genaue Vorhersagen der Ascheverbreitung. Ein entscheidende Voraussetzung dafür ist eine Abschätzung der Rate, mit der der Vulkan Material in die Atmosphäre schleudert, bekannt als “Source Mass Flux”.

Bisher wurde der Source Mass Flux direkt aus der Höhe der Aschewolke geschätzt. Diese neue Studie, geleitet von dem Mathematiker Dr. Mark Woodhouse vom Cabot Institute der University of Bristol, demonstriert, dass die Windbedingungen zum Zeitpunkt der Eruption einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Aschewolke haben und dass die Nichtbeachtung der Windeffekte zu deutlichen Fehlprognosen der Rate führen kann, mit der die Asche aus dem Vulkan geschleudert wird.

Das Modell berücksichtigt detaillierte meteorologische Daten bei den Berechnungen der Wolkenhöhe. Seine Anwendung auf die aufgezeichneten Beobachtungen der Wolkenhöhe während der Eruption des Eyjafjallajökull zeigt, dass der Source Mass Flux am Eyjafjallajökull bis zu 100 Mal höher war, als im Verlauf des Ausbruchs geschätzt wurde. Fehleinschätzungen des Source Mass Flux im Bereich solch großer Mengen können zu unzuverlässigen Vorhersagen der Asche-Bedrohung für den Luftverkehr führen.

Dr. Woodhouse sagte: “Diese Studie repräsentiert eine wichtige Entwicklung für unsere Modellierung vulkanischer Aschewolken und erlaubt genauere Abschätzungen der Quellenbedingungen während vulkanischer Eruptionen. Die Ergebnisse unserer Studie können die modernsten Methoden ergänzen, die zur Vorhersage der Verbreitung von Aschewolken bei vulkanischen Ereignissen verwendet werden.”

Das Modell der vom Wind verbreiteten vulkanischen Aschewolken wurde von Forschern der School of Mathematics und der School of Earth Science an der University of Bristol entwickelt, die als Teil eines multidisziplinären nationalen Konsortiums arbeiten. Das Konsortium wird vom Natural Environment Research Council (NERC) gefördert. Die Arbeit des Konsortiums zielt darauf ab zu gewährleisten, dass Großbritannien bei zukünftigen vulkanischen Ereignissen besser vorbereitet ist, indem die Eruption des Eyjafjallajökull 2010 detailliert untersucht wird.

Abhandlung: Interaction between volcanic plumes and wind during the 2010 Eyjafjallajökull eruption, Iceland

Quelle: http://www.bris.ac.uk/news/2013/9165.html

(THK)

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