Sommerliche Algenblüten in Seen nehmen weltweit zu

Algenblüte im Lake Okeechobee in Florida. (Credit: NASA Earth Observatory image made by Joshua Stevens, using Landsat data from the U.S. Geological Survey)
Algenblüte im Lake Okeechobee in Florida. (Credit: NASA Earth Observatory image made by Joshua Stevens, using Landsat data from the U.S. Geological Survey)

Die Intensität sommerlicher Algenblüten ist im Laufe der letzten drei Jahrzehnte gestiegen. Das ist das Ergebnis der ersten globalen Untersuchung Dutzender großer Süßwasserseen, die von Jeff Ho und Anna Michalak von der Carnegie Institution for Science und Nima Pahlevan von der NASA durchgeführt wurde. Die Studie wurde im Journal Nature veröffentlicht.

Berichte über schädliche Algenblüten wie jene, die im Jahr 2014 die Wasserversorgung Toledos stilllegte oder jene, die 2016 und 2018 in Florida zu ausgerufenen Katastrophenalarmen führten, nehmen zu. Diese Wasserphänomene sind schädlich entweder aufgrund der Intensität ihres Wachstums, oder weil sie Populationen giftproduzierenden Phytoplanktons enthalten. Aber vor diesem Forschungsansatz war unklar, ob das Problem im globalen Maßstab tatsächlich schlimmer wird. Ebenso war nicht sicher, inwiefern die menschliche Aktivität wie Landwirtschaft, urbane Entwicklung und der Klimawandel zu diesem Problem beitragen.

„Toxische Algenblüten beeinflussen die Wasserversorgung, die Landwirtschaft, die Fischerei, die Neugestaltung und den Tourismus“, erklärte der Hauptautor Ho. „Studien sprechen dafür, dass durch Süßwasseralgenblüten allein in den Vereinigten Staaten vier Milliarden US-Dollar verloren gehen.“

Trotzdem haben sich Untersuchungen von Süßwasseralgenblüten entweder auf einzelne Seen oder auf spezifische Regionen oder auf eine vergleichsweise kurze Zeitspanne konzentriert. Bis jetzt wurden keine langfristigen, globalen Untersuchungen zu Süßwasseralgenblüten durchgeführt.

Ho, Michalak und Pahlevan nutzten Daten, die im Laufe von 30 Jahren zwischen 1984 und 2013 von der NASA und dem Erdbeobachtungssatelliten Landsat-5 des U.S. Geological Survey gesammelt wurden. Die Auflösung der Satellitenbilder beträgt 30 Meter pro Pixel. Mit den Daten offenbarten die Forscher langfristige Trends der sommerlichen Algenblüten in 71 großen Seen in 33 Ländern auf sechs Kontinenten. Dafür schufen sie eine Partnerschaft mit Google Earth, um die mehr als 72 Milliarden Datenpunkte zu verarbeiten und zu analysieren.

„Wir stellten fest, dass die Spitzenintensität der sommerlichen Algenblüten in mehr als zwei Dritteln der Seen angestiegen war, aber nur in sechs Seen auf statistisch relevante Weise abnahm“, erklärte Michalak. „Das bedeutet, dass sich Algenblüten weiter ausbreiten und intensiver werden, und das nicht nur, weil wir ihnen jetzt mehr Aufmerksamkeit schenken als wir es vor Jahrzehnten taten.“

Obwohl der Trend in Richtung intensiverer Algenblüten klar war, schienen die Gründe für diesen Anstieg von See zu See zu variieren. Es gab keine übereinstimmenden Muster bei den Seen, wo die Algenblüten schlimmer wurden, wenn man Faktoren wie die Verwendung von Düngemitteln, Niederschlag oder die Temperatur berücksichtigt. Ein deutliches Ergebnis ist allerdings, dass unter den Seen, die sich zu einem Zeitpunkt innerhalb der 30-Jahre-Periode qualitativ verbessert hatten, nur jene die Verbesserung der Algenblütenbedingungen aufrechterhalten konnten, die die geringste Erwärmung erfuhren. Das lässt darauf schließen, dass der Klimawandel in manchen Gebieten die Erholung der Seen wahrscheinlich bereits behindert.

„Dieses Ergebnis veranschaulicht, wie wichtig es ist, die Faktoren zu identifizieren, die manche Seen anfälliger gegenüber dem Klimawandel machen“, sagte Michalak. „Wir müssen Wassermanagementstrategien entwickeln, die besser die Art und Weise widerspiegeln, wie lokale hydrologische Bedingungen von einem sich verändernden Klima beeinflusst werden.“

Quelle

(THK)

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