NASA veröffentlicht Bilder eines von Menschen verursachten Kraters auf dem Kometen Tempel 1

Künstlich verursachter Krater auf dem Kometen Tempel 1. (NASA/JPL-Caltech/University of Maryland/Cornell)
Künstlich verursachter Krater auf dem Kometen Tempel 1. (NASA/JPL-Caltech/University of Maryland/Cornell)

Die NASA-Raumsonde „Stardust“ hat neue Aufnahmen eines Kometen zur Erde geschickt, die eine Narbe von der Deep Impact Mission aus dem Jahre 2005 zeigen. Sie zeigen außerdem, dass der Komet einen zerbrechlichen, leichten Kern besitzt.

Das Raumfahrzeug machte seine engste Annäherung an den Kometen Tempel 1 am Montag, dem 14. Februar 2011 um 23:40 Uhr Eastern Standard Time, als es rund 178 Kilometer von ihm entfernt war. Stardust machte 72 hochaufgelöste Aufnahmen des Kometen. Es sammelte ebenfalls 468 Kilobyte an Daten über den Staub in seiner Koma, die Wolke, welche sozusagen die Atmosphäre eines Kometen bildet. Die Sonde befindet sich auf ihrer zweiten Forschungsmission, genannt „Stardust-NExT“. Ihre Hauptmission bestand im Einsammeln von Kometenpartikeln und deren Transport zurück zur Erde, was die Sonde 2006 erfolgreich ausgeführt hatte.

Die Stardust-NExT-Mission hat ihre Ziele erreicht, welche die Beobachtung von Veränderungen auf der Kometenoberfläche seit den letzten Aufnahmen der Deep Impact Mission von 2005 einschlossen. Außerdem wollte man neue Regionen des Kometen fotografieren und den Krater untersuchen, der 2005 durch den Einschlag eines künstlichen Impaktors von der Deep Impact Mission entstand.

„Diese Mission ist zu 100 Prozent erfolgreich“, sagte Joe Veverka, Projektleiter der Stardust-NExT-Mission von der Cornell University in Ithaca (New York). „Wir sahen eine Menge neuer Dinge, die wir nicht erwartet hatten und wir werden hart arbeiten, um herauszufinden, was Tempel 1 uns mitzuteilen versucht.“

Verschiedene Aufnahmen liefern verlockende Hinweise auf die Ergebnisse der Kollision von der Deep Impact Mission mit Tempel 1.

„Wir sehen einen Krater mit einem kleinen Hügel in seinem Zentrum, und es scheint so, dass manche der Auswurfmaterialien nach oben geschleudert wurden und direkt wieder nach unten fielen“, sagte Pete Schultz von der Brown University in Providence (Rhode Island). „Das sagt uns, dass der Kometenkern zerbrechlich und leicht ist, ausgehend davon, wieviel Staub den Krater jetzt bedeckt“.

Telemetriedaten, die nach der engsten Annäherung zur Erde geschickt wurden, deuten darauf hin, dass die Sonde durch Wellen zerfallender Kometenpartigel flog. Es gab ein Dutzend Einschläge, die mehr als eine Schicht des Schutzschildes durchschlugen.

„Die Daten lassen vermuten, dass Stardust durch etwas flog, was vergleichbar mit dem Flug eines B-17-Bomber durch feindliches Flakfeuer im Zweiten Weltkrieg ist“, sagte Don Brownlee von der University of Washington in Seattle und Mitglied des Stardust-NExT-Wissenschaftsteams. „Anstelle eines kleinen Stroms von gleichförmigen Partikeln traten sie anscheinend zerbröckelt und in Stücken aus dem Kometen aus.“

Nachdem sie die Kometenbegegnung in der Valentinsnacht hinter sich gebracht hat, wird die Sonde ihre Beobachtungen des letzten Ziels aus der Ferne fortsetzen.

„Die Sonde hat seit ihrem Start mehr als 5,6 Milliarden Kilometer zurückgelegt und auch wenn ihre letzte große Begegnung abgeschlossen wurde, ist ihre Entdeckungsmission nicht vorbei“, sagte Tim Larson vom Jet Propulsion Laboratory und Projektmanager der Mission. „Wir werden die Beobachtung des Kometen fortsetzen und Bilder machen, solange das Wissenschaftsteam nützliche Informationen sammeln kann und dann wird Stardust ihre wohlverdiente Ruhe bekommen.

Stardust-NExT ist eine Low-Cost-Mission, welche die Untersuchung des Kometen Tempel 1 erweitert, die von der Deep-Impact-Sonde eingeleitet wurde. Die Mission wird vom Jet Propulsion Laboratory betrieben, das Raumfahrzeug selbst wurde von Lockheed Martin Space Systems in Denver gebaut.

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2011-056

(THK)

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