Neue wissenschaftliche Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass starke Erdbeben nicht das globale seismische Risiko für weitere zerstörerische Erdbeben weit entfernt vom Epizentrum erhöhen. Obwohl starke Nachbeben nahe des Epizentrums mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein Beben folgen und auch schwächere Erdeben bis zur Magnitude 5 selbst in größeren Entfernungen davon ausgelöst werden können, sehen die Wissenschaftler des U.S. Geological Survey (USGS) und der University of Texas in El Paso keine signifikante Zunahme von starken Erdbeben, die weiter entfernt als die doppelte oder dreifache Länge der aufgerissenen Verwerfung liegen, welche das Hauptbeben verursacht hatte.
“Basierend auf den Daten, die wir in unserer Studie untersucht haben, glauben wir nicht, dass eine Ansammlung von starken, weltumspannenden Erdbeben mehr als bloß ein Zufall ist”, sagte Tom Parsons. Parsons ist Geophysiker des U.S. Geological Survey und Autor dieser neuen Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature Geoscience erschienen ist.
In der vorliegenden Studie wurden sämtliche Erdbeben aus den vergangenen 30 Jahren untersucht, welche die Stärke M5 oder größer hatten und die möglicherweise mit einem Beben der Stärke M7 oder stärker in Zusammenhang gestanden haben könnten. Unter Verwendung dieser Daten verglichen die beteiligten Wissenschaftler den Zeitablauf des Eintreffens seismischer Wellen mit dem Auftreten starker Erdbeben auf der ganzen Welt und fanden dabei keinerlei Zusammenhang.
Die Studie mit dem Originaltitel “Absence of remotely triggered large earthquakes beyond the mainshock region” wurde in der aktuellen Ausgabe des Journals Nature Geoscience veröffentlicht. Die Untersuchung wurde geleitet von Tom Parsons vom U.S. Geological Survey und Aaron A. Velasco von der University of Texas in El Paso.
Quelle: http://www.usgs.gov/newsroom/article.asp?ID=2737
(THK)
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