Durch ihre Entdeckung von hohen CO2– Konzentrationen in mittelozeanischen Rücken bestätigen Geologen der McGill University in Montreal (Kanada) den explosiven Ursprung bestimmter vulkanischer Eruptionen.
Zwischen 75 und 80 Prozent aller vulkanischen Aktivitäten auf der Erde finden in den mittelozeanischen Rücken der Tiefsee statt. Die meisten dieser Vulkane produzieren mehr ausgedehnte Lavaströme als explosive Eruptionen, weil die Konzentrationen von magmatischem Gas niedrig sind und das umgebende Wasser einen enormen Druck auf die Vulkane ausübt. Das magmatische Gas, welches die Explosionen vorantreibt, besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, von denen CO2 das wichtigste ist.
Auf Basis der Anwesenheit von vulkanischer Asche an bestimmten aktiven Orten haben Geologen während der letzten zehn Jahre trotzdem spekuliert, dass explosive Eruptionen auch bei Tiefseevulkanen auftreten können.
Aber bis jetzt war niemand in der Lage, es zu beweisen.
Christoph Helo, ein Doktorand am Department of Earth and Planetary Sciences der McGill University hat mit Hilfe einer Ionen-Mikrosonde jetzt sehr hohe CO2-Konzentrationen in Magma-Tropfen entdeckt, die er innerhalb von Kristallen fand, welche von Ablagerungen vulkanischer Asche des Vulkans Axial auf dem Juan de Fuca Rücken vor der Küste Oregons stammen.
Diese eingeschlossenen Tropfen repräsentieren ein Magmastadium vor der Explosion. Infolgedessen waren Helo und weitere Kollegen der McGill University, dem Monterey Bay Aquarium Research Institute und der Woods Hole Oceanographic Institution in der Lage zu beweisen, dass explosive Eruptionen in der Tat auch bei Tiefseevulkanen auftreten können. Ihre Arbeit zeigt auch, dass die Freisetzung von CO2 aus dem tieferen Erdmantel in die Atmosphäre zumindest in bestimmten Teilen der mittelozeanischen Rücken viel höher ist als man sich vorher vorgestellt hatte.
Wenn man bedenkt, dass die mittelozeanischen Rücken das größte vulkanische System der Erde darstellen, liefert diese Entdeckung wichtige Erkenntnisse über den globalen Kohlenstoffkreislauf, die noch genau erforscht werden müssen.
Quelle: http://www.mcgill.ca/newsroom/news/item/?item_id=173335
(THK)
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