Großbritannien: Multikulturalismus ist nicht Schuld an fehlendem Gemeinschaftssinn

Jugendliche in England. ( International Workers Association)
Jugendliche in England. ( International Workers Association)

Nach einer eingehenden Untersuchung von Daten aus England verursacht Multikulturalismus eine Stärkung der Verbindung zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen.

Ein Forschungsteam unter Leitung von Dr. Laia Bécares von der University of Manchester enthüllt, dass es in Gemeinden mit größerer ethnischer Vielfalt einen besseren sozialen Zusammenhalt und mehr Respekt für ethnische Unterschiede gibt und Nachbarn aus verschiedenen Hintergründen gut miteinander auskommen.

Die Untersuchung, hauptsächlich finanziert vom Economic and Social Research Council, ergab, dass ein Mangel (an verschiedenen Kulturen; Anm. d. Red.) und nicht Multikulturalismus die Hauptursache für zersplitterte Gemeinschaften ist.

Der Artikel, der in der nächsten Ausgabe der Urban Studies veröffentlicht wird, stellt die Kritiker des britischen Multikulturalismus in Frage, einschließlich aktuell Premierminister David Cameron.

Die Ergebnisse wurden in einer Analyse aus beinahe 25.000 Antworten der Bürgerumfragen aus den Jahren 2005 und 2007 berechnet.

Der Artikel sagt auch aus, dass, je schlimmer der Mangel in einem Gebiet wird, auch die Berichte über sozialen Zusammenhalt, Respekt für ethnische Unterschiede, und das Auskommen der Menschen miteinander sich verschlechtern.

Und in weiteren neuen Forschungen zeigt Dr. Bécares, dass die psychische Verfassung von Menschen mit dem Hintergrund einer ethnischen Minderheit sich verbessert, wenn man den Mangel in bestimmten Wohngebieten ausgleicht.

„Politiker scheinen radikale Tendenzen mit der Annahme zu verbinden, dass Menschen aus ethnischen Minderheiten und neu angekommene Migranten nicht in ihre Gastkultur integriert sind“, sagte Dr. Bécares.

„Doch unsere Ergebnisse zeigen, dass es nicht das ethnische Profil der Nachbarschaft ist, was den sozialen Zusammenhalt in England zerfrisst, sondern der Mangel an Nachbarschaft.“

Diese Daten wurden bei Menschen aus Indien, Pakistan, Schwarzafrika und Weißen Briten erhoben.

Sie fügte hinzu: „Unsere Studie vervollständigt eine andere Forschungsarbeit, die zeigt, dass Multikulturalismus nicht gescheitert ist: die Parallelgesellschaften in Großbritannien nehmen nicht zu und Muslime fühlen sich genauso häufig als Briten, wie Menschen aus anderen religiösen Minderheiten.“

Quelle: http://www.manchester.ac.uk/aboutus/news/display/?id=6866

(SOM)

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