MESSENGER-Mission am Merkur wird um ein Jahr verlängert

Kraterlandschaft auf Merkur (NASA / Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory / Carnegie Institution of Washington)
Kraterlandschaft auf Merkur (NASA / Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory / Carnegie Institution of Washington)

Die NASA hat angekündigt, dass sie die MESSENGER-Mission am Merkur um ein zusätzliches Jahr orbitaler Operationen über das geplante Ende der Primärmission am 17. März 2012 hinaus verlängern wird. Die MESSENGER-Sonde wurde am 18. März 2011 die erste Raumsonde, die den innersten Planeten umkreist.

“Wir arbeiten immer noch die Finanzierungsdetails aus, aber wir sind erfreut, die fortgesetzte Erforschung des Merkur unterstützen zu können”, sagte MESSENGER-Projektwissenschaftler Ed Grayzeck, der die Ankündigung am 9. November auf dem 24. Treffen des MESSENGER-Wissenschaftsteams in Annapolis (Maryland) machte.

Die beispiellose orbitale Wissenschaftskampagne der Raumsonde liefert die erste globale Nahansicht von Merkur und hat die wissenschaftlichen Vorstellungen über den Planeten revolutioniert. Die erweiterte Mission wird Wissenschaftlern erlauben, noch mehr über den sonnennächsten Planeten zu lernen, sagt der leitende Wissenschaftler der MESSENGER-Mission, Sean Solomon von der Carnegie Institution of Washington.

“Während der erweiterten Mission werden wir mehr Zeit in der Nähe des Planeten verbringen als im Verlauf der Primärmission; wir werden ein breiteres Gebiet wissenschaftlicher Zielsetzungen haben und wir werden in der Lage sein, viele weitere Beobachtungen mit unserem Bildgebungssystem und anderen Instrumenten zu machen”, sagt Solomon. “MESSENGER wird auch den innersten Planeten beobachten können, wenn die Sonnenaktivität bis zum nächsten Maximum des Sonnenzyklus ansteigt. Merkurs Reaktionen auf die Veränderungen in seiner Umgebung in dieser Zeitperiode versprechen neue Überraschungen.”

Die erweiterte Mission wurde angesetzt, um sechs wissenschaftliche Fragen zu beantworten, von denen sich jede einzelne als Ergebnis kürzlicher, aus dem Orbit gemachter Entdeckungen ergab:

1. Was sind die Quellen der flüchtigen Substanzen auf der Oberfläche Merkurs?
2. Wie weit in Merkurs Vergangenheit blieb der Vulkanismus aktiv?
3. Wie veränderte sich Merkurs Topografie im langwelligen Bereich mit der Zeit?
4. Was ist der Ursprung der lokalisierten Regionen mit erhöhter exosphärischer Dichte auf Merkur?
5. Wie beeinflusst der Sonnenzyklus Merkurs Exosphäre und den Transport flüchtiger Substanzen?
6. Was ist der Ursprung von Merkurs energiereichen Elektronen?

“Wissenschaftliche Fortschritte haben ihren Kern die Evaluierung von Hypothesen im Licht neuer Erkenntnisse, manchmal resultierend in leichten Kursveränderungen und manchmal resultierend in Paradigmenwechseln, was völlig neue Gedankengänge und Vorstellungen eröffnet”, sagt MESSENGER-Projektwissenschaftler Ralph McNutt vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University in Laurel (Maryland). “Mit den frühen orbitalen Beobachtungen von Merkur sehen wir schon die Anfänge solcher Fortschritte. Die erweiterte Mission garantiert, dass das Beste der MESSENGER-Mission tatsächlich ‘erst noch kommt’, wenn dieser alte Merkur in ganz neuem Licht gesehen wird und seine Geheimnisse preisgibt.”

Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/messenger/media/MissionExtends.html

(THK)

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