Dinosaurierknochen ist das größte jemals gefundene Osteoderm

Größenvergleich zwischen dem Osteoderm des Rapetosaurus, dem Dinosaurier selbst und einem Menschen (Macalester College)
Größenvergleich zwischen dem Osteoderm des Rapetosaurus, dem Dinosaurier selbst und einem Menschen (Macalester College)

Was können wir noch über Langhals-Saurier lernen, was wir nicht schon wüssten? Eine Professorin des Macalester College und ihre Kollegen haben jetzt herausgefunden, dass Dinosaurier auf Madagaskar riesige, hohle Knochenplatten unter ihrer Haut trugen, die ihnen möglicherweise dabei halfen, in der schroffen Umgebung zu überleben, die sie bewohnten. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Anatomie und die Funktion dieser Knochen in den größten Tieren, die jemals auf der Erde wandelten.

Die Biologin und Geologin Prof. Kristi Curry Rogers ist die Hauptautorin dieser in Nature Communications veröffentlichten Studie über bizarre und riesige Knochen, die unter der Haut von Rapetosaurus wuchsen, einer Spezies von großen, pflanzenfressenden Dinosauriern, die auf der Insel im Indischen Ozean vor der Südostküste Afrikas lebten.

„Dies ist das größte Osteoderm, das jemals bei einem Wirbeltier gefunden wurde“, so Curry Rogers. „Die Tatsache, dass es hohl ist, widerlegt alle früheren Ideen zur Funktion dieser Knochen bei Langhals-Sauriern.“

Osteoderme sind Knochen, die in die Haut eingebettet sind und kommen häufig bei Reptilien und einigen Säugetieren vor. Sie bilden das typische Muster auf dem Rücken von Krokodilen, den Panzer von Gürteltieren oder auch die charakteristischen Platten bei Dinosauriern wie dem Stegosaurus oder dem Ankylosaurus.

Unter den auch Sauropoden genannten Langhals-Sauriern findet man Osteoderme in einer weltweit vorkommenden Unterart, den Titanosauriern. Seit mehr als einhundert Jahren haben Paläontologen versucht herauszufinden, wie diese seltsamen Knochen in der Haut der langhalsigen Titanosaurier verteilt waren und wofür sie nötig waren. Waren sie zum Schutz, wie bei Gürteltieren und Krokodilen? Waren sie da, um sich zur Schau zu stellen? Haben sie möglicherweise bei der Regulierung der Körpertemperatur geholfen?

„Etwas über das Leben dieser Dinosaurier zu erfahren, besonders im Zusammenhang mit ihrem Leben in einer dürre-gefährdeten Urzeitumgebung, zeigt uns, dass Osteoderme wohl wichtig zur Speicherung von Mineralien waren, die es Rapetosaurus ermöglichten, auch in rauen Zeiten zu überleben“, so Curry Rogers.

Anstelle von hunderten ineinander greifenden Platten, wie bei noch lebenden Tieren mit Osteodermen, hatte Rapetosaurus nur einige wenige Osteoderme in seiner Haut. Das macht es sehr unwahrscheinlich, dass sie als Schutz oder zur Regulierung der Körpertemperatur dienten.

„Die Entdeckung dieser riesigen Osteoderme öffnet neue Einblicke in die Funktion, die diese bizarren Gebilde möglicherweise für die Dinosaurier hatten, die sie besaßen“, sagte Curry Rogers. „Es hilft uns auch zu klären, wie diese Madagaskar-Saurier mit ihrer Haut aussahen. Unter unseren Funden sind sowohl Osteoderme von ausgewachsenen Sauriern als auch von heranwachsenden, was uns zeigt, wie sich die Osteoderme innerhalb der Lebensspanne des Sauriers veränderten“, erklärt Curry Rogers.

In der Umgebung des Osteoderms wäre die Haut verdickt gewesen, an manchen Stellen bis zu siebenmal dicker als die Haut eines Elefanten. Im Laufe des Dinosaurierlebens wurde der Knochen auch zunehmend poröser. Obwohl durchaus massiv, war das Osteoderm eines ausgewachsenen Sauriers in Wahrheit also ein ziemliches Leichtgewicht.

Curry Rogers ist die leitende Autorin des Berichts in Nature Communications. Zu ihren Mitarbeitern gehören Michael D’Emic (University of Michigan and Georgia Southern University), Raymond Rogers (Macalester College), Matthew Vickaryous (Ontario Veterinary College, University of Guelph), und Amanda Cagan, die 2010 am Macalester College in Biologie promovierte.

Quelle: http://www.macalester.edu/news/2011/11/dinosaur-bone-is-largest-osteoderm-ever-found

(THK)

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