Dr. Jiang Shunxing und Dr. Wang Xiaolin vom Institute of Vertebrae Paleontology and Paleoanthropology (IVPP) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften beschreiben in Annals of the Brazilian Academy of Sciences (2011) einen neuen Pterosaurier aus der Familie der Ctenochasmatidae aus der unteren Kreidezeit -Pterofiltrus qiui (neue Gattung und Spezies). Die Entdeckung liefert weitere Informationen über die globale Verteilung der Ctenochasmatidae in Asien, Europa und Amerika.
Das neue Exemplar (IVPP V12339) wurde aus dem Gestein der unteren Yixian-Formation (etwa 125 Millionen Jahre alt) in Zhangjiagou freigelegt und besteht aus den meisten Teilen des Schädels und des Kiefers sowie den ersten beiden Halswirbeln. Es wird am Institute of Vertebrae Paleontology and Paleoanthropology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking (China) gelagert. An derselben Ausgrabungsstätte fand man auch viele andere Wirbeltierfossilien wie Dendrorhynchoides curvidentatus, Protarchaeopteryx robusta, Caudipteryx dongi, Caudipteryx zoui und ein noch nicht ausgewachsenes Tier der Gruppe Iguanodontia.
In China wurden bereits vorher fünf Gattungen und Spezies aus der Familie der Ctenochasmatidae gefunden: Huanhepterus quingyangensis, Beipiaopterus chenianus, Cathayopterus grabaui, Gegepterus changae und Elanodactylus prolatus. Beipiaopterus und Elanodactylus sind nur aus postkranialen Skeletten bekannt, während man von Huanhepterus, Cathayopterus und Gegepterus teilweise oder fast vollständige Schädel gefunden hat.
Pterofiltrus qiui unterscheidet sich von anderen Pterosauriern aus der Familie der Ctenochasmatidae durch die folgende Kombination von Merkmalen:
- Insgesamt 112 Zähne in Ober- und Unterkiefer
- Das Gebiss nimmt mehr als 50 Prozent der Schädellänge ein
- Die älteren Zähne variieren in der Größe
- Die Naht des Kieferknochens (mandibulare Symphyse) ist länger als die Hälfte des gesamten Kieferknochens
- Aus ventraler Sicht gibt es offenbar eine Vertiefung im mittleren Teil der Symphyse
“Pterofiltrus qiui wird den Ctenochasmatidae zugeordnet, basierend auf der extrem länglichen Schnauze, einer großen Anzahl schmaler Zähne und den nach vorne und außen gerichteten alten Zähnen”, sagte Wang Xiaolin, Co-Autor der Studie. “Das Jehol Biota umfasst viele Pterosaurier und Ctenochasmatidae spielen eine wichtige Rolle. Die Anzahl der Mitglieder dieses Stammes ist nicht groß, aber dieser Stamm besitzt mehr Taxa als viele andere. Dieses neue Mitglied liefert weitere Informationen über die globale Verteilung der Ctenochasmatidae in Asien, Europa und Amerika.”
Diese Studie wurde vom National Science Fund for Distinguished Young Scholars, dem National Basic Research Program of China und der National Natural Science Foundation of China unterstützt.
Quelle: http://english.ivpp.cas.cn/rh/rp/201112/t20111216_80099.html
(THK)
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