Mathematiker der University of Adelaide haben Einsteins spezielle Relativitätstheorie erweitert, so dass sie auch jenseits der Lichtgeschwindigkeit funktioniert.
Einsteins Theorie besagt, dass sich nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann, aber Professor Jim Hill und Dr. Barry Cox von der School of Mathematical Sciences haben neue Formeln entwickelt, die erlauben, sich jenseits dieser Grenze zu bewegen.
Einsteins spezielle Relativitätstheorie wurde 1905 veröffentlicht und erklärt, wie die Bewegung und Geschwindigkeit immer vom Bezugssystem des Beobachters abhängen. Die Theorie verbindet Messungen desselben physikalischen Ereignisses, welches von verschiedenen Standorten beobachtet wird, in einer Weise, die von der Relativgeschwindigkeit der beiden Beobachter abhängt.
“Seit Einführung der speziellen Relativitätstheorie gab es viele Spekulationen darüber, ob es möglich sein könnte, schneller als das Licht zu reisen, oder nicht – dazu muss man sagen, dass es keinen wirklichen Beleg dafür gibt, dass dies derzeit mit irgendeinem existierenden Transportmechanismus realisierbar ist”, sagte Professor Hill.
“Letztes Jahr um diese Zeit hatten Experimente am CERN, dem europäischen Zentrum für Teilchenphysik in der Schweiz, darauf hingedeutet, dass Neutrinos möglicherweise auf eine etwas höhere Geschwindigkeit als Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden konnten. An diesem Punkt begannen wir darüber nachzudenken, wie wir mit diesem Thema aus mathematischer und physikalischer Sichtweise umgehen sollen”, ergänzte er.
“Seitdem kamen Fragen über die experimentellen Ergebnisse auf, aber wir waren schon gut auf unserem Weg, um erfolgreich eine Theorie der speziellen Relativität zu formulieren, die auf Relativgeschwindigkeiten jenseits der Lichtgeschwindigkeit anwendbar ist. Unser Ansatz ist eine natürliche und logische Erweiterung der Einsteinschen speziellen Relativitätstheorie und produziert erwartungsgemäß Formeln ohne die Notwendigkeit von imaginären Zahlen oder komplizierter Physik.”
Die Forschungsarbeit mit dem Titel “Einsteins special relativity beyond the speed of light” wurde in den renommierten Proceedings of the Royal Society A veröffentlicht. Die Formeln erweitern die spezielle Relativität um eine Situation, in der die Relativgeschwindigkeit unendlich sein kann und sie können verwendet werden, um Bewegungen mit Geschwindigkeiten jenseits der Lichtgeschwindigkeit zu beschreiben.
“Wir sind Mathematiker, nicht Physiker, also sind wir dieses Problem aus einer theoretischen, mathematischen Sichtweise angegangen”, sagte Dr. Cox. “Sollte jedoch bewiesen werden, dass die Bewegung mit Überlichtgeschwindigkeit möglich ist, dann wäre das wegweisend. Unsere Abhandlung erklärt nicht und versucht nicht zu erklären, wie das erreicht werden könnte, sondern nur, wie Bewegungsgleichungen in diesem Bereich funktionieren könnten.”
Quelle: http://www.adelaide.edu.au/news/news56901.html
(THK)
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