
In der Vergangenheit waren die Medien besonders harsch zu Haien und das wirkt sich auf ihr Überleben aus. Die Ergebnisse einer Studie der Michigan State University (MSU), die in der aktuellen Ausgabe des Journals Conservation Biology erscheint, bewerteten die weltweite Berichterstattung über Haie – und die Mehrheit ist nicht gut.
Australische und US-amerikanische Nachrichtenartikel konzentrierten sich eher auf negative Berichte über Haie und Hai-Angriffe als auf Arterhaltungsbemühungen. Die Beherrschung der gesamten Berichterstattung durch solche Artikel lenke die Aufmerksamkeit von den Schlüsselproblemen ab, etwa dass die Hai-Populationen weltweit schrumpfen und viele Arten dem Aussterben gegenüberstehen, sagte Meredith Gore, Assistenzprofessorin für Fischerei und Wildtiere an der School of Criminal Justice der MSU.
„Der wichtigste Aspekt dieser Forschungsarbeit ist, dass die von Haien ausgehenden Risiken – und nicht etwa die Risiken für Haie – auch weiterhin die Berichterstattung in den großen internationalen Medien beherrschen werden“, sagte Gore, die Mitglied des Forschungsteams war, das von Bret Muter geleitet wurde. Muter war früher an der MSU und ist jetzt bei der Udall Foundation. „In dem Ausmaß, wie die Medien die soziale Meinung reflektieren, ist das problematisch für die Arterhaltung von Haien.“
Der Studie zufolge konzentrierten sich mehr als 52 Prozent der globalen Berichterstattung auf Hai-Angriffe auf Menschen, und Haie wurden in fast 60 Prozent der Schlagzeilen negativ dargestellt. Zum Vergleich: Etwa zehn Prozent beschäftigten sich mit der Arterhaltung von Haien und nur sieben Prozent stellten die Biologie oder Ökologie von Haien in den Mittelpunkt.
Eine andere interessante Gegebenheit aus der Studie ist, wer in den Artikeln zitiert wird. Naturschutzgruppen wurden normalerweise zitiert, wenn sie negative Auswirkungen auf Haie hervorhoben. Sie waren jedoch nicht Teil der Artikel über die Arterhaltung von Haien. Das spricht dafür, dass Naturschutzgruppen in Bezug auf Arterhaltungsprobleme entweder nicht von den Medien gefragt werden, oder dass sie sich nicht genug engagieren, um Schlagzeilen zu machen“, sagte Gore.
Es gibt viele Probleme, die das Überleben der Haie beeinflussen. Sie umfassen die Bedrohung durch Überfischung (Überfischung der Haie wegen ihrer Flossen), Verschmutzung, Verlust des Lebensraums und Klimawandel. Haie sind besonders anfällig für diese Bedrohungen, weil sie langsame Wachstumsraten, ein hohes Reifealter, lange Trächtigkeitsperioden und eine geringe Fortpflanzungsleistung haben.
Eine Möglichkeit, um das Image von Haien zu verbessern, wäre eine ausgewogene Berichterstattung. Beispiele für positive Artikel umfassen die Betonung der Seltenheit von Angriffen und die Diskussion von Präventivmaßnahmen, die von Schwimmern unternommen werden können, um die Verwundbarkeit gegenüber Angriffen zu reduzieren. Auch die Diskussion von Arterhaltungsproblemen bei lokalen und bedrohten Haiarten würden dazu gehören, sagte Gore.
Quelle: http://news.msu.edu/story/sharks-bad-creatures-or-bad-image/
(THK)
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