Bildveröffentlichung / Chandra: Der Sternhaufen Cygnus OB2

Kompositaufnahme des Sternhaufens Cygnus OB2. (X-ray: NASA / CXC / SAO / J.Drake et al, Optical: Univ. of Hertfordshire / INT / IPHAS, Infrared: NASA / JPL-Caltech)
Kompositaufnahme des Sternhaufens Cygnus OB2. (X-ray: NASA / CXC / SAO / J.Drake et al, Optical: Univ. of Hertfordshire / INT / IPHAS, Infrared: NASA / JPL-Caltech)

Die Milchstraße und andere Galaxien im Universum beherbergen viele junge Sternhaufen und jeder enthält hunderte bis tausende heißer, massereicher, junger Sterne, die als Sterne des O- und B-Typs bekannt sind. Der Sternhaufen Cygnus OB2 enthält mehr als 60 Sterne des O-Typs und etwa 1.000 Sterne des B-Typs. Mit einer relativ geringen Entfernung von rund 5.000 Lichtjahren ist Cygnus OB2 der nächstgelegene, massereiche Sternhaufen.

Tiefe Beobachtungen von Cygnus OB2 mit dem Chandra X-ray Observatory der NASA wurden dafür verwendet, um die Röntgenemissionen der heißen äußeren Atmosphären – den Koronen – von jungen Sternen in dem Sternhaufen zu registrieren und zu untersuchen, wie sich diese großen Sternfabriken bilden und entwickeln. Ungefähr 1.700 Röntgenquellen wurden registriert, von denen 1.450 als Sterne des Sternhaufens angesehen werden. In diesem Bild wurden Röntgendaten von Chandra (blau) mit Infrarotdaten des Spitzer Space Telescope (rot) und optischen Daten des Isaac Newton Telescope (orange) kombiniert.

Es wurden junge Sterne nachgewiesen, deren Alter zwischen einer Million und sieben Millionen Jahren beträgt. Die Infrarotdaten sprechen dafür, dass ein sehr kleiner Bruchteil der Sterne zirkumstellare Scheiben aus Gas und Staub aufweist. Um die massereichen OB-Sterne wurden sogar noch weniger Scheiben gefunden, was auf die zerstörerische Wirkung ihrer intensiven Strahlung zurückzuführen ist, die zu der frühen Zerstörung ihrer Scheiben führt. Man erkennt auch Hinweise darauf, dass die ältere Sternpopulation ihre massereichsten Mitglieder durch Supernova-Explosionen verloren hat. Für Cygnus OB2 wird letztendlich eine Gesamtmasse von etwa 30.000 Sonnenmassen abgeleitet, was vergleichbar mit den massereichsten Sternentstehungsregionen in unserer Galaxie ist.

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Video-Link: https://youtu.be/bH_9NK87DQI

Informationen über den Sternhaufen Cygnus OB2 (NASA / CXC / A. Hobart)

Das Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) leitet das Chandra-Programm für das Science Mission Directorate in Washington. Das Smithsonian Astrophysical Observatory kontrolliert Chandras Wissenschafts- und Flugoperationen von Cambridge (Massachusetts) aus.

Quelle: http://chandra.harvard.edu/photo/2012/cygob2/

(THK)

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