Astro-Bild der Woche: Der Omeganebel NGC 6618 im Sternbild Schütze

Aufnahme des Omeganebels mit einem erdgebundenen Teleskop. (NOAO / AURA / NSF)
Aufnahme des Omeganebels mit einem erdgebundenen Teleskop. (NOAO / AURA / NSF)

Der Omeganebel, auch als NGC 6618 oder Messier 17 bekannt, ist eine Sternentstehungsregion im Sternbild Sagittarius (Schütze). Bei dem rund 5.500 Lichtjahre entfernten Objekt handelt es sich um einen sogenannten Emissionsnebel, das heißt, er emittiert selbst Licht in zahlreichen verschiedenen Wellenlängen. Verantwortlich dafür ist die Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne, die im Innern des Nebels entstehen. Sie heizt die vorhandenen Gasmoleküle auf und versetzt sie in höhere, angeregte Energiezustände.

Wenn die Gasmoleküle zurück in die niedrigeren Energiezustände springen, emittieren sie – abhängig von der Art des Moleküls – ein Photon mit einer bestimmten Wellenlänge. Da diese Prozesse gleichzeitig in sehr hoher Anzahl ablaufen, lassen sie in ihrer Gesamtheit den Nebel in vielen Farben leuchten, was in der Detailaufnahme unten besser zur Geltung kommt.

Die untenstehende Aufnahme zeigt den Ausschnitt des Omeganebels, der in dem Astro-Bild der Woche als Rechteck markiert ist. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte die Region mit seiner Wide Field and Planetary Camera 2, einem zum damaligen Zeitpunkt sehr leistungsfähigen Instrument, das mittlerweile durch die noch bessere Wide Field Camera 3 ersetzt wurde. Man erkennt ausgedehnte Wolken aus leuchtendem Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel. Die Wellenmuster wurden von der harten, ultravioletten Strahlung massereicher Sterne geformt, die sich außerhalb des Bildes oben links befinden.

Die Strahlung und die Schockwellen der Sternwinde komprimieren die hervorstehenden Spitzen der Gaswolken, wodurch dort weitere Sternentstehungsprozesse eingeleitet werden können. Die Ausdehnung des Nebels ist gewaltig: Sie beträgt bis zu 40 Lichtjahre – das entspricht fast der zehnfachen Entfernung zwischen der Sonne und dem nächstgelegenen Fixstern, Proxima Centauri (4,2 Lichtjahre). Damit ist er sogar größer als der berühmte Orionnebel, der einen Durchmesser von circa 30 Lichtjahren besitzt.

Detailaufnahme der oben gekennzeichneten Region. (European Space Agency, NASA, and J. Hester (Arizona State University))
Detailaufnahme der oben gekennzeichneten Region. (European Space Agency, NASA, and J. Hester (Arizona State University))

Eine größere Version der Astro-Bild-Aufnahme gibt es unter:
http://www.spacetelescope.org/static/archives/images/large/heic0305b.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Die Supernova 1994D in der Galaxie NGC 4526
Bild 2: Die irreguläre Zwerggalaxie “I Zw 18”
Bild 4: Ein Materiejet im Trifidnebel

(THK)

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