Kurzmeldung: Eis-Stalaktiten liefern Hinweise auf den Ursprung des Lebens

Leben auf der Erde ist möglicherweise nicht in warmen, tropischen Meeren entstanden, sondern hat seinen Ursprung in seltsamen Eisröhren, die als Eis-Stalaktiten bezeichnet werden. (Rob Robbins; image archived by EarthRef.org)
Leben auf der Erde ist möglicherweise nicht in warmen, tropischen Meeren entstanden, sondern hat seinen Ursprung in seltsamen Eisröhren, die als Eis-Stalaktiten bezeichnet werden. (Rob Robbins; image archived by EarthRef.org)

Leben auf der Erde hat seinen Ursprung möglicherweise nicht in warmen, tropischen Meeren, sondern in seltsamen Eisröhren – manchmal als “Eis-Stalaktiten” oder “Meeres-Stalaktiten” bezeichnet -, die im kalten Meerwasser in der Nähe der Polregionen nach unten wachsen. Das berichten Wissenschaftler in einem Artikel über diese “Eis-Stalaktiten”, der im Journal Langmuir der American Chemical Society (ACS) erscheint.

Bruno Escribano und seine Kollegen erklären, dass man überraschend wenig über Eis-Stalaktiten weiß – es sind hohle Röhren aus Eis, die in kalten Strömungen unter dem Packeis mehrere Meter weit nach unten wachsen können. Der Grund dafür liegt darin, dass Eis-Stalaktiten schwer zu untersuchen sind. Die Forscher nahmen sich vor, mehr Informationen über das Thema zu sammeln, indem sie die Wachstumsprozesse von Eis-Stalaktiten analysierten. (Anm. d. Red.: Eine andere englische Bezeichnung für diese Strukturen ist “brinicle”. Das Kunstwort setzt sich aus den Begriffen “brine” für Sole und “icicle” für Eiszapfen zusammen.)

Sie sind vergleichbar mit einem Chemischen Garten, einem Schauexperiment, das in Chemieklassen vorgeführt wird und in Chemiekästen für Kinder enthalten ist. Dabei entstehen aufwärts wachsende Gebilde aus Metallsalzen, die in eine Silikatlösung gegeben werden. Aber Eis-Stalaktiten wachsen vom Boden des Packeises nach unten.

Die Analyse zeigte, dass Eis-Stalaktiten eine Umgebung darstellen, die vor Milliarden Jahren gut vorstellbar das Aufkeimen von Leben auf der Erde begünstigt haben könnte. Dasselbe ist möglicherweise auch auf anderen Planeten abgelaufen. “Abgesehen von der Erde könnte der Entstehungsmechanismus der Eis-Stalaktiten auch im Kontext von Planeten und Monden mit eisbedeckten Ozeanen bedeutend sein”, schlussfolgert der Bericht mit besonderem Augenmerk auf die beiden Jupitermonde Ganymed und Callisto.

Die Autoren erhielten Fördermittel vom Spanish Ministerio de Ciencia e Innovación.

Quelle: http://portal.acs.org/portal/acs/corg/content?_nfpb=true&_pageLabel=PP_ARTICLEMAIN&node_id=223&content_id=CNBP_032655&use_sec=true&sec_url_var=region1&__uuid=5197393f-b16e-4410-9714-38d9f7996372

(THK)

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