Kurzmeldung: Neue Erkenntnisse über die U.S. Sierra Nevada in Kalifornien

Satellitenaufnahme der U.S. Sierra Nevada in Kalifornien, USA. (NASA)
Satellitenaufnahme der U.S. Sierra Nevada in Kalifornien, USA. (NASA)

Craig H. Jones von der University of Colorado in Boulder und seine Kollegen untersuchen die Seismologie der gesamten U.S. Sierra Nevada, indem sie Seismogramme verwenden, welche zwischen 2005 und 2007 vom Sierra Nevada EarthScope-Experiment gesammelt wurden. Die Arbeit ergänzt die Themenreihe “Geodynamics and Consequences of Lithospheric Removal in the Sierra Nevada, California” des Journals Geosphere.

Es ist bekannt, dass die südliche U.S. Sierra Nevada für Berge mit solchen Höhen eine ungewöhnlich dünne Kruste besitzt. Die Gipfel sind höher als vier Kilometer und die durchschnittliche Höhe beträgt ungefähr drei Kilometer. Jones und sein Team nutzten Messungen der Ankunftszeiten von seismischen Wellen (sogenannten P-Wellen) der Erdbeben auf der ganzen Erdkugel, um die Erde unter der Sierra Nevada und ihre angrenzenden Gebiete abzubilden.

Ihre Ergebnisse zeigen, dass die komplette östliche U.S. Sierra Nevada über dem oberen Mantel liegt, welcher sich mit geringer Geschwindigkeit bewegt. Sie besitzt dort keine dichte, quarzarme Kruste, die aber nach Meinung der Wissenschaftler vor 80 Millionen Jahren existiert haben muss, als der Granit in der Region gebildet wurde.

Jones und seine Kollegen schreiben, dass dieses fehlende, dichte Material möglicherweise in den vergangenen zehn Millionen Jahren entfernt wurde. “Andere Forscher haben zuvor vermutet, dass es innerhalb einer sich schnell bewegenden Mantelanomalie unter dem südöstlichen San Joaquin Valley liegen könnte. Die Anomalie hat die richtige Größe, um das alte, dichte Gestein zu sein, welches sich vorher unter der östlichen U.S. Sierra Nevada befand.”

Sie argumentieren jedoch, dass die Geometrie und die Abmessungen der Erde innerhalb der Anomalie nicht damit übereinzustimmen scheinen, dass es sich dabei um ein Stück alten, subduzierten Meeresboden handelt. Das würde bedeuten, dass sich ein langer Streifen dichten Gesteins unter der U.S. Sierra Nevada irgendwie in einen steil abfallenden Ellipsoiden am südwestlichen Rand des Gebietes deformierte. Diese Schlussfolgerung spricht dafür, dass das Gebiet in den vergangenen zehn Millionen Jahren entstand, als das dichte Material im Westen und Süden absank. Jones und seine Kollegen betonen, dass etwas Vergleichbares auch am nördlichen Rand der Region im Gange sein könnte.

Abhandlung: “P-wave tomography of potential convective downwellings and their source regions, Sierra Nevada, California” von Craig H. Jones et al.

Quelle: http://www.geosociety.org/news/pr/2014/14-33.htm

(THK)

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