Satellitenflotte beobachtet ungewöhnliche Eruptionsserie auf der Sonne

Diese Kombination aus drei Wellenlängen, registriert vom Solar Dynamics Observatory (SDO), zeigt einen der Jets, die zu einer Reihe solarer Ausbrüche führten. Das Licht wurde in rot, grün und blau coloriert. (Alzate / SDO)
Diese Kombination aus drei Wellenlängen, registriert vom Solar Dynamics Observatory (SDO), zeigt einen der Jets, die zu einer Reihe solarer Ausbrüche führten. Das Licht wurde in rot, grün und blau coloriert. (Alzate / SDO)

Eine Flotte sonnenbeobachtender NASA-Satelliten hat eine ungewöhnliche Eruptionsserie verfolgt, in der eine Reihe schneller Ausbrüche den langsamen Ausstoß eines massiven Ausbruchs solarer Materie aus der Sonnenatmosphäre verursachte. Die Eruptionen fanden während einer Periode von drei Tagen statt, beginnend am 17. Januar 2013. Nathalia Alzate, eine Sonnenforscherin an der University of Aberystwyth in Wales, präsentierte auf dem National Astronomy Meeting der Royal Astronomical Society in Portsmouth (England) die Ergebnisse hinsichtlich der Ursache für die Ausbrüche.

Der äußerste Teil der Sonnenatmosphäre, die Korona, besteht aus geladener solarer Materie (Plasma genannt), die eine Temperatur von mehreren Millionen Grad hat und sich Millionen Kilometer in den Weltraum erstreckt. Am 17. Januar 2013 beobachtete das gemeinsam von der NASA und ESA betriebene Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) Ausbrüche an der Basis der Korona, die rasch nach außen in den interplanetaren Raum explodierten. Die Ausbrüche fanden etwa alle drei Stunden statt. Nach rund zwölf Stunden begann eine deutlich größere Materieeruption, die anscheinend von den kleineren Explosionen hervorgerufen wurde.

Durch die Betrachtung von hochauflösenden Aufnahmen, die das Solar Dynamics Observatory (SDO) und das Solar Terrestrial Relations Observatory (STEREO) in derselben Zeitperiode und in anderen Wellenlängen machten, konnten sich Alzate und ihre Kollegen auf die Ursache der Explosionen und auf die Wechselwirkungen zwischen den kleinen Explosionen und der großen Eruption konzentrieren.

„Betrachten wir die Korona im extremen Ultraviolettlicht, sehen wir, dass die Quelle der Explosionen eine Reihe energiereicher Jets und damit verbundener Flares ist“, sagte Alzate. „Die Jets sind begrenzte, immense Freisetzungen von Energie, die Materie von der Sonne in den Weltraum schleudern. Diese schnellen Veränderungen in dem Magnetfeld erzeugen Flares, die in sehr kurzer Zeit eine große Menge Energie in Form von superheißem Plasma, hochenergetischer Strahlung und Radioausbrüchen freisetzen. Die große, langsame Struktur ist nicht bestrebt auszubrechen und wird nicht anfangen, sich leicht nach außen zu bewegen, bis mehrere Jets aufgetreten sind.“

Weil diese Ereignisse von mehreren Satelliten verfolgt wurden, wobei jeder die Sonne aus einer anderen Perspektive beobachtet, waren Alzate und ihre Kollegen in der Lage, die dreidimensionale Ausrichtung der Eruptionen zu bestimmen. Dies erlaubte den Forschern, jene Kräfte abzuschätzen, die auf die langsame Eruption wirkten und mögliche Mechanismen für die Wechselwirkungen zwischen dem langsamen Phänomen und den schnellen Ereignissen zu erörtern.

„Wir müssen noch verstehen, ob es dort Schockwellen gibt, die durch die Jets erzeugt wurden und die langsame Eruption durchqueren und steuern“, sagte Alzate. „Oder ob magnetische Rekonfiguration die Jets auslöst und der größeren, langsameren Struktur erlaubt, langsam auszubrechen. Dank kürzlichen Fortschritten bei der Beobachtung und bei Bildverarbeitungstechniken können wir Licht darauf werfen, wie Jets zu kleinen und schnellen oder zu großen und langsamen Sonneneruptionen führen können.“

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Video-Link: https://youtu.be/l3ltNiJDjfA

Diese Videoanimation zeigt mehrere Ausbrüche, die einer größeren Eruption vorausgingen. (ESA / NASA / SOHO / Alzate)

Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/puffing-sun-gives-birth-to-reluctant-eruption/index.html

(THK)

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