
Nach endlos anmutenden drei Wochen mit dichter Bewölkung und regelmäßigen Regenschauern hat es gestern Abend endlich mal wieder geklappt, wenn auch nur kurz. Eine größere Wolkenlücke erlaubte es, spontan das kleine Maksutov-Teleskop rauszustellen und per Kamera und Laptop ein paar Bilder zu machen. Das nebenstehende Bild zeigt eine meiner Lieblingsregionen auf unserem Trabanten: das Gebiet um den großen Krater Plato und die imposanten Gebirgsketten der Alpen (lat.: Montes Alpes) mit dem Alpental (lat.: Vallis Alpes), dem Kaukasus (lat.: Montes Caucasus) und den Apenninen (lat.: Montes Apenninus). Das Bild ist hier auf Flickr zu sehen.
Interessant ist dieses Gebiet aufgrund seiner Vielzahl an unterschiedlichen Oberflächenformationen, die bei günstigen Mondphasen beeindruckende Licht- und Schattenspiele hervorbringen. Das gilt besonders für die mehrere Kilometer hohen Gebirgsketten, wenn sie in einem vergleichsweise flachen Winkel von der Sonne beschienen werden. Der Krater Plato, auf dem Bild links zu sehen, hat einen Durchmesser von 101 Kilometern – das vermittelt einen guten Eindruck von den Ausmaßen der drei oben genannten Gebirge, die grob halbkreisförmig um das Mare Imbrium angeordnet sind.

Oben: Das ist eine etwas andere Ansicht der Region – hier liegt der Fokus auf den Montes Alpes in der Bildmitte und den Montes Caucasus rechts daneben. Die beiden auffälligen Krater im Norden der Montes Caucasus sind Eudoxus und Aristoteles. Das Alpental ist circa 130 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle etwa elf Kilometer breit. Hier der Link zum Bild auf Flickr.

Oben: Und hier stehen die Montes Apenninus im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Ausdehnung dieses Gebirgsmassivs beträgt etwa 950 * 100 Kilometer, und die höchsten Gipfel sind ungefähr 5,4 Kilometer hoch. Auch dieses Bild ist auf Flickr zu finden.

Oben: Die Kraterkette in der Bildmitte bestehend aus Ptolemaeus (oben), Alphonsus (Mitte) und Arzachel (unten) ist eine der bekanntesten auf der Mondoberfläche. Ptolemaeus hat einen Durchmesser von 154 Kilometern, Alphonsus und Arzachel liegen mit 118 beziehungsweise 98 Kilometern Durchmesser etwa im Größenbereich von Plato. Auffällig ist der gut sichtbare Zentralberg im Krater Arzachel. Solche Strukturen entstehen, wenn das Gestein kurz nach dem Einschlag des Asteroiden „zurückfedert“. (Zum Bild auf Flickr).
Jedes Bild basiert auf einem Video mit knapp 2.000 Einzelframes, die per Software analysiert und weiterverarbeitet wurden, um die störende Luftunruhe mehr oder weniger gut herauszumitteln.
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