Der Mond vom 11.11.2016

Mond vom 11.11.2016 (astropage.eu)
Mond vom 11.11.2016 (astropage.eu)

Gestern Abend klarte es kurz auf, so dass wieder ein paar neue Mondbilder möglich waren. Das kleine Maksutov-Teleskop mit 90 Millimetern Öffnung und 1250 Millimetern Brennweite liefert beachtliche Ergebnisse, auch wenn es wie in diesem Fall nicht ganz an die Außentemperatur angepasst war. Spontan rausgestellt und losgelegt. Leider war die Luft ziemlich unruhig, was auf diverse Schornsteine direkt unter dem Mond zurückzuführen ist. Sie erwärmen die Luft, die dann turbulent aufsteigt und die Bildqualität verschlechtert. Aus diesem Grund ist dieses Bild auch das einzige, das noch relativ gut zu bearbeiten war. Alle anderen Bilder waren deutlich schlechter.

Einige schöne Strukturen auf der Oberfläche unseres Trabanten sind aber zu erkennen. Der auffällige Krater im rechten Teil des Bildes ist Tycho. Tycho hat einen Durchmesser von 86 Kilometern und kann bereits mit bloßem Auge im Süden des Mondes lokalisiert werden: Es ist der Krater mit den nahezu unverwechselbaren, hellen Strahlen, die von ihm in alle Richtungen ausgehen. Bei den Strahlen handelt es sich um pulverisiertes Material, das beim Einschlag des Asteroiden fortgeschleudert wurde. Weil der Mond viel weniger Masse hat als die Erde (und damit auch ein viel schwächeres Gravitationsfeld), kann das ausgeworfene Material viele hundert Kilometer weit fliegen, bevor es wieder auf die Mondoberfläche zurückfällt.

Südlich von Tycho befindet sich ein weiterer bekannter Krater namens Clavius. In seinem Inneren liegen vier kleinere Krater fast auf einer Reihe. Bei günstigen Mondphasen (allerdings nicht bei der aktuellen Phase kurz vor Vollmond), wenn das Licht schräg in die Krater fällt, bieten sich schöne Licht- und Schattenspiele in der Region. Ebenfalls erwähnenswert sind die Krater Schiller (die längliche Formation fast direkt unterhalb der Bildmitte) und Schickard (das rundliche Gebiet links). Mit 179 Kilometern Länge beziehungsweise 226 Kilometern Durchmesser sind Schiller und Schickard zwar deutlich größer als Tycho, springen aber nur bei günstigen Phasen wirklich ins Auge.

Zum Bild auf Flickr

(THK)

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