Zwei klare Abende hintereinander sind fast schon eine Seltenheit geworden. Umso mehr freut man sich, wenn man den klaren Himmel für visuelle und fotografische Beobachtungen nutzen kann. Auch diesen Abend kam wieder die digitale Spiegelreflexkamera (eine modifizierte Canon EOS 450Da) und das gewöhnliche 18-55mm-Standardobjektiv zum Einsatz. Anstatt auf einem feststehenden Stativ wurde die Kamera jedoch auf einer Montierung mit automatischer Nachführung befestigt. Dadurch, dass die Montierung die Erdrotation ausgleicht, werden deutlich längere Belichtungszeiten ermöglicht, in diesem Fall etwa zwei Minuten pro Aufnahme.
Das “Titelbild” ist die Andromeda-Galaxie, das am weitesten entfernte Objekt, das man noch mit dem bloßen Auge beobachten kann. Ihre Entfernung zu unserer Milchstraßen-Galaxie beträgt ungefähr 2,4 Millionen Lichtjahre. Messier 31 (M31), so ihre Bezeichnung im Messier-Katalog, ist außerdem ein überraschend großes Objekt am Himmel. Ihre scheinbare Ausdehnung am Himmel entspricht etwa sechs Vollmonddurchmessern, allerdings kann man mit dem bloßem Auge nur den hellen Kern als diffuses Fleckchen erkennen. Ihre wahre Größe tritt erst auf länger belichteten Aufnahem hervor. Je länger die Gesamtbelichtungsdauer, desto größer zeigt sie sich, weil auch ihre extrem schwachen Randbereiche abgelichtet werden. Die zwei Minuten Belichtungszeit für diese Aufnahme sind eher im unteren Bereich anzusiedeln, aber das klassische Erscheinungsbild einer Galaxie ist bereits sichtbar. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Der Orion ist eines der markantesten Wintersternbilder. Es sieht nicht nur für das bloße Auge beeindruckend aus, sondern enthält auch zahlreiche Objekte, die erst mit entsprechendem Equipment sichtbar gemacht werden können. Den Orionnebel kann man schon mit dem bloßen Auge als nebliges Fleckchen im “Schwertgehänge” des mystischen Jägers Orion sehen, unterhalb der drei Gürtelsterne – auf dem Bild leuchtet er rötlich-pink. In der Originalauflösung und -qualität (hier auf Flickr) erkennt man sogar die schwachen Konturen des Flammennebels direkt neben dem linken Gürtelstern Alnitak.
Oben: Ebenfalls bekannt sind die Plejaden mit der Katalogbezeichnung Messier 45 (M45), im Volksmund oft die Sieben Schwestern genannt. Dabei handelt es sich um einen offenen Sternhaufen. Das Licht der Sterne wird von interstellaren Gaswolken reflektiert, die bei längeren Belichtungen ein charakteristisches bläuliches Leuchten aufweisen. Die zwei Minuten Belichtungszeit für diese Aufnahme reichen nicht aus, um sie sichtbar zu machen, außerdem ist die Brennweite etwas zu gering. Zum Bild auf Flickr.
(THK)
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