Jupiter, Mond-Mosaik und eine Konjunktion

Jupiter vom 19.01.2017. (astropage.eu)
Jupiter vom 19.01.2017. (astropage.eu)

Der Gasriese Jupiter gehört für mich zu den eindrucksvollsten Objekten des Sonnensystems, die man auch als Hobby-Sterngucker relativ detailliert beobachten kann. Mit einem Durchmesser von knapp 143.000 Kilometern ist er so groß, dass er trotz seiner weiten Entfernung viele Einzelheiten in seiner oberen Atmosphäre offenbart. Die Voraussetzung dafür sind gute Beobachtungsbedingungen und eine Optik mit entsprechend hoher Brennweite und Auflösungsvermögen. Ein kleines Maksutov-Teleskop mit 90 Millimetern Öffnung und 1.250 Millimetern Brennweite, kurz Mak 90/1250, ist ein annehmbarer Kompromiss aus Kompaktheit und Brennweite. Seine Brennweite und sein durch die Öffnung bestimmtes Auflösungsvermögen reichen völlig aus, um die Hauptwolkenbänder Jupiters und seinen berühmten Großen Roten Fleck zu sehen.

Auf diesem Bild sind lediglich die Hauptwolkenbänder zu erkennen. Der Große Rote Fleck, ein gigantisches Sturmsystem, ist nicht immer zu sehen, weil Jupiter mitsamt seiner Atmosphärenstrukturen sehr schnell rotiert. Auf diesem etwas älteren Bild fällt er dem Betrachter sofort unten rechts auf. Für die visuelle oder fotografische Beobachtung des Großen Roten Flecks muss man also etwas Glück haben – oder einen Dienst wie Calsky nutzen, der die Sichtbarkeit verschiedener Objekte am Himmel vorausberechnet, unter anderem auch die des Großen Roten Flecks. Jupiter wird in den kommenden Wochen immer besser zu beobachten sein, wenn er früher aufgeht, bis er schließlich im April 2017 seine Opposition erreicht. Zum Jupiter-Bild auf Flickr.

Zum Zeitpunkt der Jupiter-Aufnahme befand sich nur rund zwei Grad höher ein anderes lohnenswertes Ziel: der Mond. Nahe scheinbare Begegnungen zweier oder mehrerer Himmelskörper am Himmel werden als Konjunktion bezeichnet. Demnach zeigt das unten eingebundene Bild eine Mond-Jupiter-Konjunktion. Der auffällige Stern ein Stück rechts unterhalb von Mond und Jupiter ist Spica, der Hauptstern im Sternbild Virgo (Jungfrau). Die Aufnahme wurde mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und einem Standard-18-55mm-Objektiv gemacht. Der rötliche Lichtkranz oberhalb des überbelichteten Mondes ist ein sogenannter Lensflare – eine Reflexion innerhalb des Objektivs. Zum Bild auf Flickr.

Mond-Jupiter-Konjunktion am 19.01.2017. (astropage.eu)
Mond-Jupiter-Konjunktion am 19.01.2017. (astropage.eu)

Bei einer solchen Konjunktion bietet es sich förmlich an, Detailaufnahmen von beiden Objekten zu machen, oder es zumindest zu versuchen. Nachfolgend also ein neues Mond-Mosaik, erstellt aus sieben Einzelbildern, die jeweils auf einem Video mit knapp 2.000 Einzelframes basieren. Die Luftunruhe während der Aufnahme war wie bei dem Jupiter-Bild oben nicht optimal, hätte jedoch auch noch schlimmer ausfallen können. Die markantesten Oberflächendetails erkennt man wie immer im Gebiet um die Tag-Nacht-Grenze herum, auch Terminator genannt. Zum Bild auf Flickr.

Mond-Mosaik vom 19.01.2017. (astropage.eu)
Mond-Mosaik vom 19.01.2017. (astropage.eu)

(THK)

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