Zwei Tage bevor der Hurrikan Maria letztes Jahr Puerto Rico verwüstete, erstellte der Global Precipitation Measurement Core Observatory Satellite der NASA/JAXA eine dreidimensionale Ansicht des Sturms. Zu dem Zeitpunkt war Maria ein Hurrikan der Kategorie 1. Die 3D-Ansicht offenbart die Prozesse innerhalb des Hurrikans, die binnen 24 Stunden eine Verstärkung des Sturms zur Kategorie 5 hervorriefen.
Diese Datenvisualisierung erlaubt erstmals das Eintauchen in den Hurrikan in einer 360-Grad-Ansicht. Der Satellit besitzt ein modernes Radar an Bord, das sowohl das flüssige als auch das gefrorene Wasser des Niederschlags messen kann. Die hellen Punkte zeigen Gebiete mit Regenfällen an, wobei grüne und gelbe Farben auf geringe Niederschlagsraten hinweisen und violette Farben auf hohe. An der Oberseite des Hurrikans, wo die Temperaturen kälter sind, zeigen blaue und violette Punkte leichten und schweren gefrorenen Niederschlag an. Die farbigen Regionen unter den Punkten weisen darauf hin, wie viel Regen auf die Oberfläche fällt.
Im Verlauf der Visualisierung wandeln sich die Punkte in Zahlen um, die dem beobachteten Niederschlag entsprechen (gemessen in Millimetern pro Stunde). Die Niederschlagsraten dieses Sturms variieren zwischen weniger als 0,5mm/h und mehr als 150mm/h. Diese Niederschlagsraten wandeln sich anschließend in Ellipsoiden um, die höhere (länglich, rot oder violett) oder geringere (kugelförmig, grün oder gelb) Regenfallraten sowie Schneefallraten (violett bis blau) zeigen. Neben den Regen- und Schneefallraten kann der Satellit auch die Größen von winzigen Niederschlagspartikeln messen und erkennen, wie sie innerhalb des Sturms verteilt sind. Gegen Ende der Visualisierung werden große Tropfen in Dunkelblau dargestellt und kleine Tropfen in Hellblau und Weiß.
Video-Link: https://youtu.be/A7MIVsE2oMM
Die Beobachtung der Tropfengrößen und Regenfallraten bildet einen wichtigen Teil der Gleichung, um die Intensität von Wirbelstürmen zu verstehen. Faktoren wie die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Wolken beeinflussen die Größe der Niederschlagsteilchen. Das wiederum hat Einfluss darauf, wie viel Regen fällt und wie ein Sturm wächst. Diese modernen Satellitenmessungen sind entscheidend für die Verbesserung von Vorhersagen darüber, wie diese starken Wirbelstürme anwachsen und wohin sie sich bewegen könnten.
(THK)
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