Neue Studie identifiziert Krokodil-Fossil aus dem Jura neu

Künstlerische Darstellung der ausgestorbenen Krokodilart Mystriosaurus laurillardi. (Credits: Julia Beier)
Künstlerische Darstellung der ausgestorbenen Krokodilart Mystriosaurus laurillardi. (Credits: Julia Beier)

Ein prähistorisches Krokodil, das vor rund 180 Millionen Jahren lebte, wurde fast 250 Jahre nach der Entdeckung seiner fossilen Überreste identifiziert.

Ein versteinerter Schädel, der in den 1770er Jahren in einer bayerischen Stadt gefunden wurde, hat sich als Exemplar der jetzt ausgestorbenen Art Mystriosaurus laurillardi erwiesen, die während des Jura in tropischen Gewässern lebte. In den vergangenen 60 Jahren glaubte man, dass das Tier zu einer ähnlichen Art namens Steneosaurus bollensis gehörte, die zur selben Zeit existierte.

Rätselhafte Exemplare

Paläontologen identifizierten das Tier durch die Analyse von Fossilien, die in Großbritannien und Deutschland freigelegt wurden. Das Team, darunter auch Wissenschaftler der University of Edinburgh, offenbarte, dass ein anderer Schädel, der in den 1800er Jahren in Yorkshire gefunden wurde, zur Art Mystriosaurus laurillardi gehört.

Meerestiere

Das mehr als vier Meter lange Meeresraubtier besaß eine lange Schnauze und spitze Zähne. Dem Team zufolge jagte es Fische. Es lebte in warmen Seen zusammen mit anderen Tieren, darunter Ammoniten und großen Meeresreptilien wie den Ichthyosauriern.

Die Entdeckung von Fossilen im heutigen Deutschland und Großbritannien zeigt, dass die Art leicht zwischen Inseln hin- und herschwimmen konnte, ähnlich wie heutige Salzwasserkrokodile. Die Studie unter Leitung des Naturkundemuseums in Bielefeld wird im Journal Acta Palaeontologica Polonica veröffentlicht. Sie wurde von der Palaeontographical Society, dem Leverhulme Trust und dem Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada unterstützt.

Sven Sachs vom Naturkundemuseum Bielefeld, der Leiter der Studie, sagte: „Mystriosaurus sah aus wie ein Gharial, aber hatte eine kürzere Schnauze mit nach vorn gerichteten Nasenlöchern. Bei fast allen anderen fossilen und lebenden Krokodilen liegen die Nasenlöcher jedoch oben auf der Schnauze.“

„Die komplexe Geschichte und Anatomie von Fossilen wie Mystriosaurus zu enthüllen, ist notwendig, wenn wir die Spezialisierung von Krokodilen während des Jura verstehen wollen. Der rasche Anstieg ihrer biologischen Vielfalt vor 200-180 Millionen Jahren ist immer noch nicht gut verstanden“, sagte Dr. Mark Young von der School of Geosciences.

Quelle

(THK)

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