Bildveröffentlichung / Hubble: Der Galaxienhaufen eMACS J1353.7+4329

Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens eMACS J1353.7+4329, der als Gravitationslinse agiert. (Credits: ESA / Hubble & NASA, H. Ebeling)
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens eMACS J1353.7+4329, der als Gravitationslinse agiert. (Credits: ESA / Hubble & NASA, H. Ebeling)

Das Weltraumteleskop Hubble hat mit dieser Beobachtung des außergewöhnlichen Galaxienhaufens eMACS J1353.7+4329 ein entstehendes Monster abgebildet. Der Galaxienhaufen liegt ungefähr acht Milliarden Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Canes Venatici (Jagdhunde). Diese Gruppe aus mindestens zwei entstehenden Galaxienhaufen verschmilzt miteinander, um ein kosmisches Monster zu erschaffen – einen einzigen gigantischen Galaxienhaufen, der als eine Gravitationslinse agiert.

Der Gravitationslinseneffekt ist ein spektakuläres Beispiel für Einsteins allgemeine Relativitätstheorie in Aktion. Ein Himmelskörper wie ein Galaxienhaufen besitzt genügend Masse, um die Raumzeit zu krümmen, wodurch die Lichtbahnen um ein Objekt sichtbar gebeugt werden, so wie durch eine gigantische Linse. Der Gravitationslinseneffekt kann auch ferne Objekte vergrößern und Astronomen die Beobachtung von Objekten erlauben, die ansonsten zu schwach und zu weit entfernt wären, um registriert zu werden. Auch kann er die Bilder von Hintergrundgalaxien verzerren und sie zu Lichtstreifen verformen. Die ersten Hinweise auf den Gravitationslinseneffekt auf diesem Bild sind als helle Bögen inmitten der zahlreichen Galaxien in eMACS J1353.7+4329 erkennbar.

Die Daten stammen aus einem Beobachtungsantrag namens “Monsters in the Making”, der zwei Hubble-Instrumente verwendete, um fünf außergewöhnliche Galaxienhaufen in verschiedenen Wellenlängen zu beobachten. Diese Multiwellenlängenbeobachtungen wurden durch Hubbles Wide Field Camera 3 (WFC3) und die Advanced Camera for Surveys (ACS) ermöglicht. Die Astronomen hinter diesen Beobachtungen hoffen den Grundstein für zukünftige Studien gewaltiger Gravitationslinsen mit Teleskopen der nächsten Generation zu setzen, darunter beispielsweise das James Webb Space Telescope (JWST).

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2328a.jpg

Quelle

(THK)

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