Hubble entdeckt fünften Mond des Zwergplaneten Pluto

Das Pluto-System mit dem neu entdeckten Mond P5. (NASA, ESA, and M. Showalter (SETI Institute))
Das Pluto-System mit dem neu entdeckten Mond P5. (NASA, ESA, and M. Showalter (SETI Institute))

Ein Team aus Astronomen hat mit Hilfe des Hubble Space Telescope der NASA/ESA einen fünften Mond entdeckt, der den eisigen Zwergplaneten Pluto umkreist.

Plutos neu entdeckter Mond ist auf den Hubble-Bildern als Lichtfleck zu sehen und man nimmt an, dass er eine irreguläre Form besitzt und zwischen zehn und 25 Kilometer groß ist. Er befindet sich in einer kreisförmigen Umlaufbahn um Pluto, deren Durchmesser 95.000 Kilometer beträgt und die vermutlich in derselben Ebene liegt wie die anderen bekannten Monde Plutos.

“Die Monde bilden eine Reihe von säuberlich ineinander verschachtelten Umlaufbahnen, ähnlich wie russische Matrjoschka-Puppen“, sagte Mark Showalter vom SETI Institute in Mountain View (USA), der Leiter des Forschungsteams, das den neuen Mond entdeckte.

Das Team ist erstaunt, dass ein so kleiner Zwergplanet eine derart komplexe Sammlung von Satelliten haben kann. Die neue Entdeckung liefert weitere Anhaltspunkte darüber, wie das Pluto-System entstand und sich entwickelte. Die gängige Theorie besagt, dass alle Monde Relikte einer Kollision zwischen Pluto und einem anderen großen Objekt aus dem Kuiper-Gürtel sind, die vor Milliarden Jahren stattfand.

Plutos größter Mond, Charon, wurde 1978 entdeckt. Hubble-Beobachtungen im Jahr 2006 zeigten zwei weitere kleine Monde, Nix und Hydra. Im Jahr 2011 wurde noch ein anderer Mond mit der Bezeichnung P4 in den Hubble-Daten gefunden.

Vorerst als “S/2012 (134340) 1” oder P5 bezeichnet, wurde der neueste Mond in neun separaten Bilderreihen registriert, die von Hubbles Wide Field Camera 3 am 26., 27. und 29. Juni, sowie am 7. und 9. Juli 2012 aufgenommen wurden.

New Horizons, eine Raumsonde der NASA, ist zurzeit auf dem Weg zum Pluto, wobei für 2015 ein Hochgeschwindigkeits-Vorbeiflug geplant ist. Sie wird die ersten detaillierten Bilder des Pluto-Systems zurückschicken, welches so klein und entfernt ist, dass sogar Hubble nur gerade noch die größten Strukturen auf der Oberfläche sehen kann. In den kommenden Jahren nach dem Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons an Pluto planen Astronomen, den Infrarotblick des geplanten Hubble-Nachfolgers (dem James Webb Space Telescope der NASA / ESA / CSA) für weitere Beobachtungen zu nutzen. Das James Webb Space Telescope wird in der Lage sein, die Oberflächenchemie von Pluto, seinen Monden und vielen anderen Objekten zu untersuchen, die zusammen mit Pluto im entfernten Kuiper-Gürtel liegen.

Quelle: http://spacetelescope.org/news/heic1212/

(THK)

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