NASA-Video zeigt spektakuläre Polarlichter aus Sicht der ISS

Polarlicht in der Nähe des Bear Lake in Alaska (Senior Airman Joshua Strang / U.S. Air Force)
Polarlicht in der Nähe des Bear Lake in Alaska (Senior Airman Joshua Strang / U.S. Air Force)

Polarlichter gehören zweifellos zu den beeindruckendsten Phänomenen, die man am Nachthimmel beobachten kann. Ein kürzlich von der NASA veröffentlichtes Video zeigt spektakuläre Südpolarlichter aus Sicht der Internationalen Raumstation ISS.

Man unterscheidet zwischen dem Nordpolarlicht (Aurora borealis) und dem Südpolarlicht (Aurora australis). Beide entstehen durch dieselben physikalischen Prozesse aufgrund von Wechselwirkungen geladener Teilchen mit den oberen Schichten der Erdatmosphäre. Die Teilchen stammen aus dem Sonnenwind, einem stetigen Strom geladener Partikel, der von der Sonne emittiert wird. Durch die Beschaffenheit des Erdmagnetfeldes werden die geladenen Teilchen (hauptsächlich Elektronen, Protonen und Heliumkerne) in die Polregionen abgelenkt und treffen dort auf die Erdatmosphäre. Normalerweise sind Polarlichter nur nördlich des 60sten nördlichen Breitengrades und südlich des 60sten südlichen Breitengrades sichtbar. In Ausnahmefällen kann man sie – je nach Intensität des Sonnenwindes – kurzzeitig auch darüber hinaus beobachten.

Die Farben umfassen sanfte Rot-, Blau-, und Grüntöne bis hin zu kräftig roten, blauen und grünen Polarlichtern. Es ist abhängig von der Art des Atoms, welches von den energiereichen Teilchen des Sonnenwindes getroffen wird und davon, in welcher Höhe es sich befindet. Sauerstoffatome emittieren in einer Höhe von etwa 100 Kilometern grünes Licht, während sie in 200 Kilometern Höhe rötlich leuchten. Blaues Licht hingegen wird von angeregten Stickstoffatomen ausgesandt, was jedoch verhältnismäßig selten geschieht, weil dafür besonders hohe Anregungsenergien erforderlich sind. Ihr äußeres Erscheinungsbild lässt sich in vier Kategorien einteilen. Sie haben die Form von Bändern, Bögen, Vorhängen oder bilden eine kranzförmige Corona.

Intensive Polarlichter lassen auf starke Sonnenwinde schließen, die sich unter Umständen auch negativ auf verschiedene technische Instrumente und Geräte auswirken können, beispielsweise Telekommunikationsanlagen, Satelliten oder Stromgewinnungsanlagen. Abgesehen davon sind sie jedoch völlig ungefährlich und können in ihrer vollen Pracht bewundert werden.

Das untenstehende Video zeigt Südpolarlichter, die am 17. September 2011 von Bord der Internationalen Raumstation ISS aus aufgenommen wurden. Die Überflugsequenz beginnt südlich von Madagaskar und endet nördlich von Australien über Indischen Ozean. Man erkennt zahlreiche Formen, darunter die angesprochenen Vorhänge und Bänder, welche strahlend grün aufleuchten – ein grandioses Naturschauspiel, egal ob man es vom Boden oder aus dem Weltraum betrachtet.

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Video-Link: https://youtu.be/ePh4vf_gRlQ

Credit: NASA

(THK)

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