Diese Aufnahme des Nebels NGC 3582 wurde mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2-Meter-Telescope des La Silla Observatory in Chile gemacht und zeigt riesige Bögen aus leuchtendem Gas, die große Ähnlichkeit mit Sonnenprotuberanzen aufweisen. Man nimmt an, dass diese Bögen von sterbenden Sternen abgestoßen wurden, aber in der stellaren Kinderstube werden auch neue Sterne geboren. Diese energiereichen jungen Sterne emittieren intensive ultraviolette Strahlung, die das Gas in dem Nebel zum Leuchten anregt und so das hier gezeigte aufgewühlte Erscheinungsbild auf dem Foto hervorrufen.
NGC 3582 ist Teil einer großen Sternentstehungsregion in der Milchstraße namens RCW 57. Sie liegt nahe an der zentralen Ebene der Milchstraße im südlichen Sternbild Carina (das Kiel von Jasons Schiff, der Argo). John Herschel sah diese komplexe Region aus leuchtendem Gas und dunklen Staubwolken erstmals im Jahre 1834, als er in Südafrika verweilte.
Einige der Sterne, die in Regionen wie NGC 3582 entstehen, sind viel schwerer als die Sonne. Diese Monstersterne emittieren Energie in ungeheuren Mengen und haben sehr kurze Leben, die in Explosionen – Supernovae – enden. Das bei diesen dramatischen Ereignissen fort geschleuderte Material bildet Blasen in den umgebenden Gas- und Staubwolken. Das ist die wahrscheinliche Ursache der Bögen, die auf diesem Bild sichtbar sind.
Das Bild wurde mit mehreren Filtern erstellt. Unter Verwendung eines Rotfilters gesammelte Daten erscheinen in grün und rot, genau wie die Daten, die das rote Leuchten isolieren, das für Wasserstoff charakteristisch ist. Zusätzliche Infrarotdaten des Digitized Sky Survey sind in blau dargestellt.
Die Europäische Südsternwarte (ESO) erstellte diese Aufnahme aus Rohdaten, die von Joe DePasquale aus den USA ausgewählt wurden, um damit am Hidden Treasures 2010 Astrofotografie Wettbewerb teilzunehmen. Joe durchsuchte das Archiv der ESO und identifizierte Datensätze, die er dafür benutzte, dieses Bild von NGC 2582 zusammenzustellen, was auf den zehnten Platz von fast 100 Einlieferungen gewählt wurde.
Quelle: http://www.eso.org/public/news/eso1113/
(THK)
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