Wissenschaftler haben opalartige Kristalle in dem Tagish Lake Meteoriten gefunden, der im Jahr 2000 in Kanada niederging. Einem Bericht im Journal of the American Chemical Society zufolge ist das die erste extraterrestrische Entdeckung dieser ungewöhnlichen Kristalle, die sich vor 4,6 Milliarden Jahren in der primordialen Staubwolke gebildet haben könnten, aus der die Sonne und die Planeten entstanden.
Prof. Katsuo Tsukamoto (Tohoku University, Sendai / Japan) und seine Kollegen sagen, dass kolloidale Kristalle wie Opale, die aus geordneten Teilchen hervorgehen, wegen ihrem potenziellen Nutzen für neue elektronische und optische Geräte von großem Interesse sind. Überraschenderweise bestehen die Kristalle in dem Meteoriten aus Magnetit, von dem Wissenschaftler annahmen, dass es sich nicht zu einem Kristall anordnen kann, weil die magnetische Anziehung die Atome zu eng packt. “Wir glauben, dass synthetisierte kolloidale Magnetitkristalle ein vielversprechendes Potenzial als neues, zweckmäßiges Material besitzen”, wird in dem Artikel berichtet.
Die Bildung von kolloidalen Kristallen in dem Meteoriten spricht dafür, dass zur Zeit seiner Entstehung bestimmte Bedingungen geherrscht haben müssen. “Erstens hätte eine bestimmte Menge Wasser in dem Meteoriten vorhanden sein müssen, um die kolloidalen Partikel zu lösen”, erklärt der Bericht. “Das Lösungswasser muss auf kleine Hohlräume beschränkt gewesen sein, in denen kolloidale Kristallisation stattfand. Diese Bedingungen deuten zusammen mit Belegen von vergleichbaren Meteoriten darauf hin, dass die Kristalle sich vor 4,6 Milliarden Jahren bildeten.”
Die Autoren erhielten finanzielle Unterstützung von der Japan Society for the Promotion of Science, dem Tohoku University Global COE Program und dem Center for Interdisciplinary Research der Tohoku University.
(THK)
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