Bildveröffentlichung / MRO: Ein marsianischer Staubteufel bei der Arbeit

Ein Staubteufel wirft einen geschwungenen Schatten auf die Marsoberfläche. (NASA / JPL-Caltech / Univ. of Arizona)
Ein Staubteufel wirft einen geschwungenen Schatten auf die Marsoberfläche. (NASA / JPL-Caltech / Univ. of Arizona)

Auf einem Bild des High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) hebt ein nachmittäglicher Wirbelwind auf dem Mars eine Säule aus Staub mehr als eine halbe Meile (800 Meter) empor.

HiRISE machte die Aufnahme am 16. Februar 2012, als der Orbiter die Region Amazonis Planitia in der nördlichen Marshemisphäre überflog. In dem beobachteten Gebiet sind die Wege vieler vorheriger Wirbelwinde oder Staubteufel als Streifen auf der staubigen Oberfläche zu sehen.

Der aktive Staubteufel zeigt einen grazilen Bogen, der von einer westwärts wehenden Brise auf seiner halben Höhe verursacht wird. Der Durchmesser der Staubfahne beträgt etwa 30 Meter.

Die Aufnahme wurde zu der Zeit des Marsjahres gemacht, wenn der Planet am weitesten von der Sonne entfernt ist. Wie auf der Erde werden Winde auf dem Mars durch solare Erwärmung angetrieben. Die Bestrahlung durch die Sonne nimmt während dieser Jahreszeit ab, dennoch können Staubteufel die Oberfläche unbarmherzig von frisch abgelagertem Staub befreien.

Staubteufel treten auf der Erde genau wie auf dem Mars auf. Sie sind rotierende Luftsäulen und werden sichtbar durch den Staub, den sie vom Boden abziehen. Im Gegensatz zu einem Tornado bildet sich ein Staubteufel normalerweise an einem klaren Tag, wenn der Boden von der Sonne aufgeheizt wird und die direkt darüber liegende Luft erwärmt. Wenn erwärmte Luft in der Nähe der Oberfläche rasch durch eine kleine Tasche aus darüber liegender, kühlerer Luft aufsteigt, kann die Luft zu rotieren beginnen, falls die Bedingungen stimmen.

Der Mars Reconnaissance Orbiter untersucht den Mars seit 2006 mit seinen sechs wissenschaftlichen Instrumenten. Er befindet sich jetzt in einer erweiterten Mission und liefert weiterhin Einblicke in die frühzeitlichen Umgebungen des Planeten und darin, auf welche Weise Prozesse wie Wind, Meteoriteneinschläge und saisonaler Frost die Marsoberfläche noch heute beeinflussen. Die Mission hat mehr Daten über den Mars zurückgeschickt als alle anderen Orbiter- und Oberflächenmissionen zusammen.

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Video-Link: https://youtu.be/nHATfGhgKIk

Video mit dreidimensionaler Darstellung des beobachteten Staubteufels (University of Arizona / Jet Propulsion Laboratory)

Auf der Website des Instrumenten-Teams sind mehr als 21.700 Bilder des HiRISE-Instruments verfügbar. Jede Beobachtung mit dieser ausfahrbaren Kamera erfasst mehrere Quadratmeilen bzw. Quadratkilometer und kann Strukturen von der Größe eines Schreibtisches sichtbar machen.

HiRISE wird von der University of Arizona in Tucson betrieben. Das Instrument wurde von Ball Aerospace & Technologies Corp. in Boulder (Colorado) gebaut. Das Mars Reconnaissance Orbiter Projekt und das Mars Exploration Rover Projekt werden vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena (Kalifornien) für das Science Mission Directorate der NASA in Washington geleitet. Das JPL ist eine Abteilung des ebenfalls in Pasadena ansässigen California Institute of Technology. Lockheed Martin Space Systems in Denver konstruierte den Orbiter.

Weitere Informationen über den Mars Reconnaissance Orbiter gibt es unter:
http://www.nasa.gov/mro

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2012-063

(THK)

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