Instrumente messen beispiellose Deformationen in der Caldera von Santorin

Blick auf die Vulkaninsel Santorin, im Vordergrund eine der GPS-Stationen (Andrew Newman / Georgia Institute of Technology)
Blick auf die Vulkaninsel Santorin, im Vordergrund eine der GPS-Stationen (Andrew Newman / Georgia Institute of Technology)

Eine Google-Bildersuche nach „Greece“ (Griechenland) zeigt noch vor Bildern des Parthenon oder der Akropolis verschiedene schöne Fotos von Santorin, der malerischen Insel in der Ägäis. Die British Broadcasting Company ernannte sie 2011 zur besten Insel der Welt. Santorin ist ein Touristenmagnet und berühmt für ihre atemberaubenden Kliff-Ansichten und Sonnenuntergänge.

Santorin ist auch eine Vulkaninsel und war seit ihrer letzten Eruption im Jahr 1950 relativ ruhig. Bis jetzt. Die Santorin-Caldera ist wieder erwacht und verformt sich schnell in Größenordnungen, die nie zuvor registriert wurden. Der außerordentliche Professor Andrew Newman vom Georgia Institute of Technology hat Santorin studiert, seitdem im Jahr 2006 mehr als 20 GPS-Stationen auf der Insel aufgestellt wurden.

„Nach Jahrzehnten geringer Aktivität begann im Januar 2011 eine Reihe von Erdbeben und Deformationen innerhalb der Santorin-Caldera“, sagte Newman, dessen Forschungsarbeit in den Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde. „Seitdem haben sich unsere Instrumente im nördlichen Teil der Insel durchschnittlich zwischen fünf und neun Zentimeter bewegt. Die Magmakammer des Vulkans füllt sich und wir haben ein wachsames Auge auf ihrer Aktivität.“

Newman, ein Geophysiker an der School of Earth and Atmospheric Sciences, kann nicht sicher sein, ob eine Eruption kurz bevor steht, weil Beobachtungen der Aktivität dieses Vulkantyps begrenzt sind. Tatsächlich haben ähnliche Calderen auf der ganzen Welt eine vergleichbare Aktivität gezeigt, ohne auszubrechen. Allerdings sagt Newman, dass sich die Kammer seit Januar um 14 Millionen Kubikmeter ausgedehnt hat. Das bedeutet, es wurde genug Magma in die Kammer gepumpt, um eine Kugel mit dem Durchmesser von drei Football-Feldern zu füllen.

Sollte Santorin ausbrechen, wäre das wahrscheinlich mit dem vergleichbar, was die Insel in den vergangenen 450 Jahren durchgemacht hat, sagt Newman.

„Das könnte gefährlich sein“, betont Newman. „Falls die Caldera unter Wasser ausbricht, könnte sie lokale Tsunamis verursachen und den Schiffsverkehr in der Caldera beeinträchtigen, Kreuzfahrtschiffe eingeschlossen. Erdbeben könnten Häuser beschädigen und Erdrutsche entlang der Steilhänge auslösen.“

In den Sommermonaten (von Mai bis Oktober) scharen sich pro Tag mehr als 50.000 Touristen auf Santorin zusammen. Häufig fahren fünf Kreuzfahrtschiffe [gleichzeitig] über den Vulkan.

Santorin ist der Ort eines der gewaltigsten vulkanischen Ereignisse in der Geschichte der Menschheit. Die Minoische Eruption, die um 1650 v. Chr. stattfand, begrub die wichtige Hafenstadt Akrotiri unter mehr als 20 Metern Asche und erschuf die heutigen bekannten Kliffe von Santorin. Newman sagt, diese Geschichte wird sich wahrscheinlich nicht so bald wiederholen. Solch eine Eruption findet einmal in 100.000 Jahren statt und das aktuelle Auffüllen der Magmakammer beträgt weniger als ein Prozent der Minoischen Eruption.

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Video-Link: https://youtu.be/8pPuB1X1XXg

Diese Animation zeigt, wie stark und in welche Richtungen sich die GPS-Stationen seit Januar 2011 bewegt haben. (Andrew Newman / Georgia Institute of Technology)

Dieses Projekt wurde teilweise von der National Science Foundation (NSF) (Award Nr. EAR-1153355) unterstützt. Der Inhalt obliegt der Verantwortung der leitenden Forscher und repräsentiert nicht zwingend die offiziellen Ansichten der NSF.

Quelle: http://www.gatech.edu/newsroom/release.html?nid=116501

(THK)

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