Wissenschaftler haben eine Verbindung zwischen verschiedenen Stämmen des Malaria-Parasiten identifiziert – ein Parasit, der schwere Erkrankungen verursacht. Der Fund könnte bei der Entwicklung von Impfstoffen oder Medikamenten gegen lebensbedrohliche Fälle der Infektion helfen. Die Forscher haben ein Schlüsselprotein identifiziert, das vielen potenziell tödlichen Formen des Leidens gemein ist. Sie fanden heraus, dass Antikörper, die dieses Protein anvisierten, effektiv gegen diese schwerwiegenden Malaria-Stämme waren.
„Wir hoffen, dass diese Entdeckung neue Behandlungen oder Impfstoffe hervorbringen wird, welche die Rosettenbildung blockieren und dadurch viele lebensbedrohliche Fälle von Malaria verhindern“, sagte Prof. Alexandra Rowe von der School of Biological Sciences der University of Edinburgh.
Eine Eigenschaft des Proteins ist seine Klebrigkeit, die es ihm ermöglicht, sich an rote Blutzellen zu binden und gefährliche Verklumpungen zu bilden, die Blutgefäße verstopfen können. Diese Verklumpungen, Rosetten genannt, können schwere Erkrankungen verursachen, auch Koma und Gehirnschäden. Derzeit sterben zwischen zehn und 20 Prozent der an schwerer Malaria erkrankten Menschen und die Krankheit, die von blutsaugenden Moskitos übertragen wird, ist für eine Million Todesfälle pro Jahr verantwortlich.
Sind die Malaria-Parasiten erst einmal im Blutkreislauf, können sie die Proteinmoleküle auf ihren Oberflächen verändern, um Angriffen durch das Immunsystem zu entgehen. Diese Oberflächenproteine sind normalerweise schlechte Ansatzpunkte für Behandlungen oder Impfstoffe, weil sie bei den verschiedenen Stämmen der Malaria-Parasiten hochgradig veränderlich sind. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass die Oberflächenproteine rosettenbildender Parasiten Gemeinsamkeiten teilen, die sie als Ziel für Behandlungen agieren lassen könnten, welche das Fortschreiten der Krankheit verhindern.
„Wir wussten, dass Verklumpungen oder Rosetten der Blutzellen in vielen Fällen von schwerer oder lebensbedrohlicher Malaria gefunden wurden, also betrachteten wir rosettenbildende Parasiten und fanden einen gemeinsamen Faktor, den wir mit Antikörpern anvisieren konnten“, sagte Rowe.
Die Wissenschaftler von der University of Edinburgh arbeiteten mit Kollegen aus Kamerun, Mali, Kenia und Gambia zusammen, um ihre Antikörper an Parasiten zu testen, die man von Patienten isoliert hatte. Die vom Wellcome Trust unterstützte Studie wurde in PLoS Pathogens veröffentlicht.
Quelle: http://www.ed.ac.uk/news/all-news/200412-malaria
(SOM)
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