Globale Erwärmung beeinflusst die Arktis und Antarktis unterschiedlich

Ein Eisberg vor den Südlichen Shetlandinseln in der Antarktis. (Wayne Trivelpiece / Southwest Fisheries Science Center / NOAA Fisheries Service)
Ein Eisberg vor den Südlichen Shetlandinseln in der Antarktis. (Wayne Trivelpiece / Southwest Fisheries Science Center / NOAA Fisheries Service)

Erstmals wurde die Robustheit von Nahrungsnetzen in arktischen und antarktischen Ökosystemen miteinander verglichen. Der Vergleich zeigte, dass die globale Erwärmung die biologische Vielfalt dieser Ökosysteme trotz ihrer Gemeinsamkeiten auf verschiedene Weisen beeinflusst. An der Forschungsarbeit war der Direktor des Oceans Institute der University of Western Australia und Winthrop Professor Carlos Duarte in Zusammenarbeit mit dem Spanish National Research Council (CSIC) als Co-Autor beteiligt. Die Studie basiert auf der Untersuchung von mehr als 700 Arten.

Die Arbeit des International Laboratory on Global Change (LINCGlobal) analysierte die Nahrungsbeziehungen von 145 arktischen und 586 antarktischen Spezies. Die Ergebnisse wurden im Journal Marine Ecology Progress Series veröffentlicht und belegt, dass die globale Erwärmung die biologische Vielfalt dieser Ökosysteme auf unterschiedliche Weisen beeinflussen kann.

Die Studie ergab, dass das arktische Ökosystem, welches einen höheren Anteil räuberischer Spezies aufweist, anfälliger für Störungen ist, die sich auf Spezies auswirken, die in der Nahrungskette weiter oben stehen, etwa Wale oder Eisbären. Den Forschern zufolge stellt dieses Phänomen – „trophische Kaskade“ genannt – eine starke Bedrohung für das Ökosystem dar, weil Störungen unter räuberischen Spezies sich mit höherer Wahrscheinlichkeit auf Spezies in niedrigeren Ebenen auswirkt.

Das antarktische Nahrungsnetz besitzt jedoch einen höheren Anteil an Beutespezies und die Auswirkungen von Störungen betreffen am ehesten Arten, die weiter unten in der Nahrungskette rangieren. Ein Beispiel sind Belege für eine Abnahme des antarktischen Krills aufgrund Überfischung und Klimawandel. „Indem wir komplexe Netzwerktheorien verwendeten, um die Topologie polarer Nahrungsnetze zu verstehen, haben wir einzigartige Elemente gefunden, welche zeigen, dass polare Nahrungsnetze – insbesondere jenes in der Arktis – hochgradig verwundbar gegenüber dem Aussterben von Schlüsselspezies sind, beispielsweise dem antarktischen Krill in dem antarktischen Nahrungsnetz“, sagte Duarte.

Die Studie legt auch dar, dass das arktische Nahrungsnetz mehr omnivore (allesfressende) Spezies als das antarktische Nahrungsnetz enthält (80,71% beziehungsweise 41,13%). Das Verschwinden dieser Spezies macht das arktische Nahrungsnetz anfälliger für das Eindringen von anderen Spezies. Nord- und Südpol sind zwei Regionen auf dem Planeten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels intensiver beobachtet werden. Während im Rest der Welt seit 1950 einen Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperatur um 0,5 Grad Celsius verzeichnet wurde, betrug die Zunahme in der Arktis und der Antarktischen Halbinsel etwa 1,5 Grad Celsius.

Quelle: http://www.news.uwa.edu.au/201302185423/research/global-warming-artic-and-antarctic-regions-differently

(THK)

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