Astro-Bild der Woche: Der Dreiecksnebel Messier 33

Der Dreiecksnebel M33. Die Aufnahme wurde aus Daten des Galaxy Evolution Explorer (GALEX) und des Weltraumteleskops Spitzer erstellt. (NASA / JPL-Caltech)
Der Dreiecksnebel M33. Die Aufnahme wurde aus Daten des Galaxy Evolution Explorer (GALEX) und des Weltraumteleskops Spitzer erstellt. (NASA / JPL-Caltech)

Das Astro-Bild der Woche zeigt ein sehr bekanntes Beispiel für eine Spiralgalaxie: die Triangulum-Galaxie M33, die hierzulande auch als Dreiecksnebel bezeichnet wird und im gleichnamigen Sternbild liegt. Das Kürzel M33 steht für Messier 33 und geht auf den französischen Astronomen Charles Messier zurück, der die Galaxie im 18. Jahrhundert als 33. Objekt in seinen Katalog nebelähnlicher Objekte aufnahm.

Der Dreiecksnebel ist mit rund 2,9 Millionen Lichtjahren etwas weiter entfernt als die berühmte Andromedagalaxie. Damit gehört er ebenfalls zur sogenannten Lokalen Gruppe, einer Ansammlung von ungefähr sechs Dutzend Galaxien im Umkreis von sieben Millionen Lichtjahren, die sich in zwei große Galaxien und zahlreiche Zwerggalaxien aufteilen. Die Mitglieder der Lokalen Gruppe sind gravitativ aneinander gebunden. Im Laufe der Jahrmilliarden haben sich dadurch zwei Hauptzentren herauskristallisiert: die Milchstraßen-Untergruppe (derzeit 27 Mitglieder) und die Andromeda-Untergruppe (37 Mitglieder). Der Dreiecksnebel wird zur Andromeda-Untergruppe gezählt, da er nur ungefähr eine Million Lichtjahre von der Andromedagalaxie entfernt liegt und gravitativ stärker an sie gebunden ist.

Das nebenstehende Kompositbild basiert auf Daten zweier Weltraumteleskope, dem Galaxy Evolution Explorer (GALEX) und Spitzer. Die Teleskope beobachten jeweils einen anderen Bereich des elektromagnetischen Spektrums. GALEX registriert ultraviolette Wellenlängen, während Spitzer im infraroten Wellenlängenbereich arbeitet. Beide Wellenlängenbereiche liefern Informationen über die Umstände, wie das Licht emittiert wurde und aus welcher Art von Quelle es stammt.

GALEX eignet sich besonders gut für die Beobachtung junger, massereicher Sterne, da sie sehr heiß und hell sind und einen Großteil ihrer Strahlung im ultravioletten Wellenlängenbereich abgeben. Das bereits 2003 ins All gestartete Teleskop kann daher Einblicke in extrem aktive Sternentstehungsregionen innerhalb unserer Milchstraßen-Galaxie und weiter entfernt liegender Galaxien geben, so wie hier beim Dreiecksnebel geschehen. Die GALEX-Daten sind farbcodiert: Das fern-ultraviolette Licht junger, massereicher Sterne erscheint bläulich, das nah-ultraviolette Licht von mittelalten Sternen wird in grünlichen Farbtönen wiedergegeben. Man erkennt einige hochaktive Sternentstehungsregionen in den gut ausgeprägten Spiralarmen.

Spitzer dagegen kann diese energiereiche ultraviolette Strahlung nicht registrieren. Dafür kann es mit seinem Infrarotblick aber dichte Staubwolken durchdringen, die ultraviolettes Licht größtenteils abblocken. Spitzer beobachtet die Gas- und Staubwolken, in denen sich neue Sterne bilden und offenbart Einzelheiten, die uns in anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums verborgen bleiben würden. Auch die Spitzer-Daten in dieser Kompositaufnahme sind farbcodiert: Gelbliche und orangefarbene Gebiete kennzeichnen nah-infrarote Strahlung und deuten auf die Präsenz alter Sterne hin, die sich hauptsächlich im Zentrum der Galaxie befinden. Rot dargestellte Regionen zeigen das Vorhandensein von warmem Staub an, der reich an organischen Molekülen ist.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.spitzer.caltech.edu/uploaded_files/images/0008/2793/sig09-004.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Der Supernova-Überrest G54.1+0.3
Bild 3: Infrarotansicht des Katzenaugennebels NGC 6543
Bild 4: Der Coronet-Sternhaufen im Sternbild Corona Australis

(THK)

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