Jupiters Großer Roter Fleck schrumpft

Jupiters Markenzeichen, der Große Rote Fleck, auf Aufnahmen, die in den Jahren 1995, 2009 und 2014 gemacht wurden. Man erkennt deutlich, dass das gigantische Sturmsystem in den letzten Jahren geschrumpft ist. (NASA / ESA / STScI)
Jupiters Markenzeichen, der Große Rote Fleck, auf Aufnahmen, die in den Jahren 1995, 2009 und 2014 gemacht wurden. Man erkennt deutlich, dass das gigantische Sturmsystem in den letzten Jahren geschrumpft ist. (NASA / ESA / STScI)

Jupiters charakteristischer Großer Roter Fleck – eine wirbelnde Sturmstruktur, die größer als die Erde ist – ist auf seine kleinste, bislang gemessene Ausdehnung geschrumpft. Laut Amy Simon vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) bestätigen neue Beobachtungen des Hubble Space Telescope, dass der Große Rote Fleck jetzt einen Längsdurchmesser von ungefähr 16.500 Kilometern besitzt. Astronomen haben sein Schrumpfen seit den 1930er Jahren verfolgt.

Historische Beobachtungen aus den späten 1800er Jahren zeigten, dass der Große Rote Fleck auf seiner langen Achse etwa 41.000 Kilometer maß. Die Vorbeiflüge der NASA-Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 an Jupiter im Jahr 1979 maßen bei dem Sturm einen Längsdurchmesser von rund 23.300 Kilometern.

Eines der Vergleichsbilder wurde 1995 von der Wide Field and Planetary Camera 2 (WFPC2) an Bord des Hubble-Teleskops gemacht, als die lange Achse des Großen Roten Flecks auf circa 20.950 Kilometer geschätzt wurde. Diese Kamera wurde vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien) entwickelt und gebaut und korrigierte den anfangs verschwommenen Blick des Teleskops. Auf einem Bild aus dem Jahr 2009, nachdem die WFPC2 durch die Wide Field Camera 3 (WFC3) ersetzt wurde, hatte der Sturm einen Längsdurchmesser von 17.910 Kilometern.

Beginnend im Jahr 2012 offenbarten Amateurbeobachtungen einen bemerkenswerten Anstieg der Geschwindigkeit, mit der der Fleck schrumpft (etwa 930 Kilometer pro Jahr) und dass er seine Form von einem Oval in einen Kreis ändert. “In unseren neuen Beobachtungen ist es offensichtlich, dass sehr kleine Wirbel den Sturm nähren”, sagte Simon. “Wir vermuten, dass sie für die beschleunigten Veränderungen verantwortlich sein könnten, indem sie die inneren Dynamiken und die Energie des Großen Roten Flecks beeinflussen.”

Simons Team plant, die Bewegungen der kleinen Wirbel und die innere Dynamik des Sturms zu untersuchen, um zu bestimmen, ob diese Wirbel beim Eintritt in das Sturmsystem Drehimpuls hinzufügen oder entziehen können, was in diesem bislang unerklärten Schrumpfen resultiert.

Das Hubble Space Telescope ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt zwischen der NASA und der European Space Agency (ESA). Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) betreibt das Teleskop. Das Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore führt die wissenschaftlichen Operationen Hubbles durch. Das STScI wird von der Association of Universities for Research in Astronomy, Inc. in Washington für die NASA betrieben.

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2014-153

(THK)

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