Bildveröffentlichung / Hubble: Die Spiralgalaxie NGC 4102 im Sternbild Großer Bär

Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 4102 im Sternbild Großer Bär. (ESA / Hubble, NASA and S. Smartt (Queens University Belfast); Acknowledgement: Renaud Houdinet)
Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 4102 im Sternbild Großer Bär. (ESA / Hubble, NASA and S. Smartt (Queens University Belfast); Acknowledgement: Renaud Houdinet)

Das Hubble-Teleskop der NASA/ESA beobachtet einige der schönsten Galaxien am Himmel: Spiralgalaxien, in denen helle, stellare Kinderstuben funkeln; gewaltige Duos, die sich gegenseitig ihres Gases und ihrer Sterne berauben und irreguläre Galaxien, die wie Vogelschwärme in der Schwärze des Weltalls hängen.

Allerdings sind – wie bei den Menschen auch – nicht alle Galaxien Supermodels. Diese kleine Spiralgalaxie namens NGC 4102 übt mit ihren eng gewundenen Spiralarmen und ihrem dezenten, aber ansprechenden Erscheinungsbild eine andere Art von Reiz aus.

NGC 4102 liegt im Sternbild Ursa Major (Großer Bär), einem Sternbild des Nordhimmels. Sie enthält etwas, das als LINER (low-ionization nuclear emission-line region) bezeichnet wird. Das heißt, ihr Kern emittiert spezielle Strahlungsarten, insbesondere Emissionen von schwach ionisierten oder neutralen Atomen bestimmter Elemente. Sogar in dieser Hinsicht ist NGC 4102 nichts Besonderes. Etwa ein Drittel aller nahen Galaxien werden als LINER-Galaxien angesehen.

Viele LINER-Galaxien enthalten auch Regionen intensiver Sternentstehungsprozesse (Starburst). Dies wird direkt mit ihren Zentren in Zusammenhang gebracht, aber wie genau das abläuft, ist für Astronomen noch ein Rätsel. Entweder kanalisieren die Starbursts Brennstoff nach innen, um die LINERs zu versorgen, oder diese aktive Zentralregion löst die Starbursts aus. NGC 4102 besitzt in Richtung ihres Zentrums tatsächlich eine Starburst-Region, wo Sterne mit einer viel schnelleren Rate entstehen, als es in einer normalen Galaxie der Fall ist. Diese Sternentstehungsprozesse finden innerhalb einer kleinen, rotierenden Scheibe statt, deren Durchmesser etwa 1.000 Lichtjahre beträgt und deren Masse rund drei Millionen Sonnenmassen entspricht.

Dieses Bild verwendet infrarote und optische Beobachtungen, die mit der Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) an Bord des Hubble-Teleskops gemacht wurden. Eine Version dieses Bildes wurde von dem Teilnehmer Renaud Houdinet beim Hubbles Hidden Treasures Bildverarbeitungswettbewerb eingereicht.

Ein Astronomenteam unter Leitung von Stephen Smartt von der Queen’s University in Belfast, der leitende Forscher hinter den Beobachtungen, hat die letzten 15 Jahre damit verbracht, in Galaxienbildern wie diesem nach den Vorläufersternen von Supernovae zu suchen. Ein neuer Artikel beschreibt einige der Ergebnisse aus solchen Untersuchungen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1448a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1448a/

(THK)

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